In Brasilien hat das lateinamerikanische Kryptounternehmen Ripio mit der Einführung einer Prepaid-Debitkarte begonnen, die sowohl Zahlungen in Kryptowährungen ermöglicht als auch Cashback-Belohnungen in Bitcoin bietet. Das hat Sebastian Serrano, CEO von Ripio, gegenüber CoinDesk mitgeteilt.
Bis Ende des Jahres erhofft sich das Unternehmen, 250.000 Karten auszugeben. Diese wurden in Zusammenarbeit mit Visa (V) entwickelt, wodurch das Produkt nun einer Million Nutzern in dem südamerikanischen Land zur Verfügung steht, erklärte der CEO und fügte hinzu, dass die digitale Version der Karte bereits verfügbar ist.
Mit dieser Karte können sowohl brasilianische Reals als auch die 28 Kryptowährungen, welche Ripio auf seiner Plattform gelistet hat, bezahlt werden. Nach Angaben von Serrano denkt Ripio darüber nach, Belohnungen in anderen Kryptowährungen als Bitcoin (BTC) anzubieten. Außerdem beabsichtigt der Konzern, die Karte noch in diesem Jahr in Argentinien einzuführen. Serrano schließt nicht aus, dass die Karte auch in anderen Ländern eingeführt wird, in denen das Unternehmen tätig ist, z. B. in Uruguay, Kolumbien, Mexiko und Spanien.
Die neuesten Projekte und Pläne von Ripio
Am brasilianischen Markt agiert Ripio aktuell unter seiner eigenen Marke und der von BitcoinTrade, einer im Januar 2021 übernommenen Kryptobörse. Die Börse hatte zum Zeitpunkt der Übernahme 300.000 Nutzer. Gegen Ende 2022 wird der Name von BitcoinTrade in Ripio umbenannt werden.
Vor kurzem hat Ripio in Brasilien an der Entwicklung von Mercado Coin mitgearbeitet. Das ist eine Kryptowährung, die letzte Woche von Mercado Libre (MELI), dem gemessen an der Marktkapitalisierung größten E-Commerce-Unternehmen in Lateinamerika, gelauncht wurde. Ripio ist außerdem für die Verwahrung und den Handel von Mercado Coin in Mercado Pago, der digitalen Geldbörse von Mercado Libre, verantwortlich.
„Dies ist das erste große Tokenisierungsprojekt und das erste sehr große Unternehmen in Lateinamerika, das Kryptowährungen integriert. Wir glauben aber auch, dass dieses Thema viel weiter verbreitet sein wird, deshalb möchten wir Katalysatoren für die Zukunft sein“, sagte Serrano. Ripio hat auch ein Business-to-Business-Team aufgebaut, um White-Label-Kryptoprodukte für andere Firmen in der Region anzubieten. Zudem hat Ripio im Juli eine Web3-Wallet namens Ripio Portal auf den Markt gebracht, mit der Nutzer eine Verbindung zu dezentralen Anwendungen und dezentralen Finanzprotokollen (DeFi) herstellen sowie non-fungible Token (NFT) sammeln können.
Im vergangenen September erhielt das Unternehmen 50 Millionen US-Dollar in einer Serie-B-Finanzierungsrunde unter der Leitung der Blockchain-Investmentfirma Digital Currency Group (DCG). DCG ist Eigentümer von CoinDesk als unabhängiges Tochterunternehmen. Laut Serrano hat Ripio keine Pläne, im Laufe des Jahres 2022 neues Kapital zu beschaffen und fügte hinzu, dass das Unternehmen im Jahr 2022 keine Entlassungen vornehmen wird. Allerdings wurde das Tempo bei der Einstellung von Mitarbeitern ab November verringert.
Derzeit hat Ripio 3,5 Millionen Nutzer in Brasilien, Argentinien, Uruguay, Kolumbien, Mexiko und Spanien, so Serrano. Das Unternehmen plant, noch vor Ende 2022 den Betrieb in Chile aufzunehmen und im nächsten Jahr Niederlassungen in Peru, Ecuador, Bolivien und Paraguay zu eröffnen. Ripio schließt strategische Akquisitionen nicht aus, wenn es darum geht, sein Wachstum in Lateinamerika zu beschleunigen. Bei dieser Gelegenheit lehnte es Serrano ab, weitere Details zu nennen.
Mit 3,8 Millionen Nutzern ist die brasilianische Börse Mercado Bitcoin führend auf dem lokalen Markt. Doch in diesem Jahr gaben die lateinamerikanische Kryptobörse Bitso und die Fintech-Unternehmen Mercado Libre und Nubank bekannt, dass sie jeweils die Marke von einer Million Krypto-Nutzern in Brasilien überschritten haben.
Quelle: www.coindesk.com