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Unfall mit fahrerlosem Bus: Fahrer angeklagt

Gerichtssaal
Das Strafgesetzbuch und Akten liegen in einem Gericht auf dem Tisch.

Knapp sechs Monate nach einem schweren Unfall eines selbstfahrenden Busses in Heidelberg hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Fahrer erhoben. Die Staatsanwaltschaft sagte, der Mann habe die Handbremse nicht angezogen, bevor er aus dem Auto stieg, was zum Tod des 59-jährigen Mannes und der Verletzung von 14 weiteren Passagieren führte. Das Gesetz sieht für einen wegen Totschlags mit fahrlässiger Körperverletzung angeklagten Busfahrer eine Höchststrafe von fünf Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe vor, teilte die Staatsanwaltschaft Heidelberg am Donnerstag mit.

Fakten Anfang Juli sah das vergangene Jahr aus Sicht der Staatsanwaltschaft so aus: Nach einem planmäßigen Halt an der Bushaltestelle ließ sich die Tür am Heck des Busses nicht mehr elektrisch öffnen abgeschlossen. Der Fahrer stellte den Motor ab, ging zum Batteriefach, wo er die Stromversorgung komplett unterbrach und die Buselektronik neu startete. Wenige Sekunden nach dem Ausschalten der Zündung begann das Fahrzeug, die abschüssige Straße hinunterzufahren. Nach der Kollision mit einem Grundstückszaun, zwei geparkten Autos und mehreren Straßenlaternen fuhr der Bus mit 40 km/h durch eine Grundstücksmauer und kam zum Stehen.

Die 59-jährige Frau wurde nach draußen geschleudert, als die Bustür während der 150 m langen Fahrt auf die Straße krachte. Stunden später starb sie an ihren Verletzungen. Die Wucht des Aufpralls drückte die meisten der 17 anderen Businsassen auf die Sitze oder Armlehnen oder schleuderte sie – 14 von ihnen erlitten Verletzungen und ein Schleudertrauma.

Die Bewohner der Häuser, die der Bus anfährt, haben hingegen große Probleme mit ihrem Wohlbefinden. Das Fahrzeug bohrte ein Loch in die Wohnzimmerwand einer Mutter mit ihrem Kind, die beiden blieben jedoch unverletzt.

Nach bisherigem Kenntnisstand der Ermittler entstand durch den Unfall ein Sachschaden von knapp 200.000 Euro.

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