Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen UNESCO wird an diesem Sonntag in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad darüber entscheiden, ob Erfurts jüdisches mittelalterliches Erbe den Status eines Weltkulturerbes erhalten wird. Die 45. Sitzung des Welterbekomitees sollte ursprünglich im Juni 2022 in Russland stattfinden. Die Veranstaltung wurde aufgrund des russischen Krieges in der Ukraine verschoben und findet nun in Riad statt.
Konkret geht es um mehrere Gebäude in der Erfurter Altstadt, darunter ein vor etwa 16 Jahren zufällig entdecktes mittelalterliches Ritualbad (Mikve) und rund um die alte Synagoge. Im Jahr 1349 kam es in der Stadt zu einem Pogrom, bei dem fast die gesamte jüdische Gemeinde ausgelöscht wurde und die Synagoge zunächst in ein Lagerhaus umgewandelt und später als Restaurant und Tanzlokal genutzt wurde. Die Stadt vermutet, dass das Gebäude deshalb von der Zerstörung durch die Nazis verschont blieb. Heute befindet sich in der alten Synagoge ein Museum.
Die Stadt Erfurt lädt Sie ein, an der öffentlichen Live-Übertragung des UNESCO-Treffens am Sonntagnachmittag im Rathaus teilzunehmen.
Besuchen Sie 1.157 Kulturzentren. Zu den Naturattraktionen in bisher 167 Ländern zählen das Great Barrier Reef in Australien, der Serengeti-Nationalpark in Tansania, die Inkastadt Machu Picchu in Peru und die Pyramiden von Gizeh in Ägypten. Deutschland verfügt derzeit über 51 Welterbestätten.