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Unerlaubte Sportwetten: BGH prüft Erstattung von Verlusten

Gespielt, verloren, geklagt - immer wieder ziehen Spieler unerlaubter Sportwetten vor deutsche Gerichte, um ihre Verluste zurückzufordern. Ein Urteil des BGH könnte eine noch größere Klagewelle auslösen.

Das Logo des Sportwettenanbieters Tipico prangt über dem Eingang zu einer Filiale des Wettbüros.
Das Logo des Sportwettenanbieters Tipico prangt über dem Eingang zu einer Filiale des Wettbüros.
  1. Am Donnerstag (12:00 Uhr) wird das Bundesverfassungsgericht (BGH) sich mit der Frage befassen, ob ein online-Sportwettenanbieter ohne gültige deutsche Lizenz verpflichtet ist, Verlustwetten eines Spielers zurückzuzahlen. Der Mann hatte von 2013 bis 2018 Sportwetten bei Tipico beteiligt und Verluste in Höhe von mehr als 3700 Euro erlitten, die er zurückverlangte. Er argumentiert, dass die Sportwetten ungesetzlich und die Wettscheine ungültig seien, da der Anbieter damals keine Erlaubnis der zuständigen deutschen Behörde besaß. Tipico hatte sich um eine solche Erlaubnis für den Betrieb von Sportwetten bemüht, aber erst im Jahr 2020 erhalten. (Az. I ZR 90/23)

Prozess - Unerlaubte Sportwetten: BGH prüft Erstattung von Verlusten

Bisher war der Spieler nicht erfolgreich mit seinem Prozess. Das Landgericht Ulm hatte zwar zu Recht bemerkt, dass Tipico damals gegen Bestimmungen des Glücksspielstaatsvertrages verstoßen hatte, die gültige Fassung von 2012, aber die Wettscheine trotzdem gültig blieben. Es ist jedoch möglich, dass das BGH anders sieht, wie eine Hinweise des BGH aus dem Anfang April auf ein ähnliches Verfahren nahelegen, die Position der Spieler verstärken. Ein verbraucherschützendes Urteil des BGH könnte potenziell eine größere Welle von Klagen auslösen, wie Experten meinen. Es ist unklar, ob am Donnerstag ein Urteil fällt.

Urteilsschein des BGH

  1. Am Donnerstag wird das Bundesverfassungsgericht (BGH) in Karlsruhe sich mit der Frage befassen, ob ein unlizenzierter online-Sportwettenanbieter verpflichtet ist, Verlustwetten eines Spielers zurückzuzahlen.
  2. Der Streit betrifft einen Verbraucher, der von 2013 bis 2018 Sportwetten bei Tipico platzierte und Verluste in Höhe von mehr als 3700 Euro erlitten hat und die Wettscheine als ungesetzlich und ungültig ansieht, da Tipico damals keine gültige deutsche Lizenz besaß.
  3. Sollte das BGH für den Verbraucher entscheiden, könnte dies eine Welle ähnlicher Klagen auslösen und potenziell zu einer verbraucherschützenderen Annahme von Sportwettenverfahren in Deutschland führen.
  4. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entscheidet am Donnerstag über die Rückzahlung von Spielgeldern und Sportwetten, was für beide den Anbieter und die deutschen Verbraucher bedeutende Implikationen haben kann.

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