Umstrittener Maya-Zug fährt jetzt in Mexiko
Ein Teilstück des umstrittenen Maya-Zuges ist in Mexiko eröffnet worden, trotz der Befürchtungen über mögliche Umweltschäden. Präsident Andrés Manuel López Obrador sagte, es handele sich um ein "Meisterwerk", das "in Rekordzeit" gebaut wurde. Er erhob schwere Vorwürfe gegen Umweltschützer.
In Mexiko wurde das umstrittene und aus Umweltgründen umstrittene Eisenbahnprojekt Maya-Zug in der Touristenregion Yucatan in Betrieb genommen. Präsident Andrés Manuel López Obrador eröffnete den ersten Abschnitt vom südwestlichen Bundesstaat Campeche bis zum Ferienort Cancun. Von den geplanten 1.554 Kilometern Schienennetz wurden zunächst nur 473 Kilometer eröffnet. López Obrador bezeichnete das Projekt als "Meisterwerk", das in "Rekordzeit" gebaut wurde. Später unternahm er seine erste Reise.
Nach Angaben der Regierung soll die gesamte Strecke, die Tren Maya genannt wird, bis Ende Februar fertig gestellt sein. Trotz heftiger Kritik von Umweltschützern werden die Gleise weiterhin im Regenwald und auf empfindlichen Kalksteinböden südlich von Cancun verlegt, wo es Unterwasserhöhlen gibt. Die Umweltschützer sind besorgt über die Auswirkungen auf Tiere, unterirdische Flüsse und die berühmten Karsthöhlen der Region, die als natürliche Brunnen bekannt sind. López Obrador hat jedoch Umweltgruppen beschuldigt, mit seinen politischen Gegnern zusammenzuarbeiten.
Inzwischen haben die Umweltschützer das Projekt vor Gericht vorläufig gestoppt. Die Regierung legte Berufung ein und Präsident López Obrador erließ ein Dekret, das die Bauarbeiten als Angelegenheit der "nationalen Sicherheit" einstufte. Daraufhin wurden die Arbeiten unter der Aufsicht der Armee wieder aufgenommen.
Der Maya-Zug ist das größte Infrastrukturprojekt der derzeitigen Regierung. Künftig sollen bis zu drei Millionen Touristen pro Jahr von den Badeorten zu den Maya-Stätten in fünf Bundesstaaten fahren. Auf dem Schienennetz können auch Güter- und reguläre Personenzüge verkehren.
Zunächst werden vier Dieselzüge die fast 500 Kilometer lange Strecke zwischen San Francisco Campeche am Golf von Mexiko und dem karibischen Urlaubsort Cancun in etwa fünfeinhalb Stunden pro Tag zurücklegen. Zu einem späteren Zeitpunkt werden auch dieselelektrische Züge in Betrieb genommen. Geplant sind zweiundvierzig Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern.
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Quelle: www.ntv.de
