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Umschulung für Wärmepumpen-Einbau: Betriebe in der Pflicht

Olaf Lies
Olaf Lies (SPD) spricht während einer Pressekonferenz.

Bei der Umschulung von Handwerkern für den Einbau von Wärmepumpen sieht Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies die Betriebe in der Pflicht. «Die Handwerksbetriebe selber haben Interesse daran, weil sie diese qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen, um die Aufgaben durchzuführen. Ich glaube, dass man es im System lösen kann», sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.

Lies sagte weiter: «Wir brauchen dafür Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine qualifizierte duale Ausbildung haben und nicht eine angelernte Fähigkeit für den Einbau von Wärmepumpen, denn das sehen wir gerade: Wenn sich Technologie verändert, dann ist gerade das Fundament die gute duale Ausbildung.»

Im Handwerk fehlen viele Fachkräfte, beim Knowhow gibt es Nachholbedarf. Die vielen kleinen und mittelständischen Handwerksbetriebe seien bislang auf Gas- und Ölheizungen ausgerichtet, sagte der Sprecher des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (SHK), Frank Ebisch, kürzlich. In Deutschland fehlen demnach rund 60.000 Sanitär- und Heizungsinstallateure. Der Bund hat seit April speziell zur Qualifizierung rund um die Wärmepumpe ein Förderprogramm aufgelegt.

Der Minister erläuterte, man müsse den Menschen wieder stärker vermitteln, wie Lösungen aussähen – etwa mit einer Wärmepumpe. «Man merkt im Umfeld, dass ein größerer Teil sehr verunsichert ist. Wir müssen die Zeit nutzen, um zu erklären und informieren.»

Bei der Wärmepumpen-Industrie sieht Lies Niedersachsen gut aufgestellt: «Wir haben in Niedersachsen mit Stiebel Eltron einen verdammt starken Hersteller für Wärmepumpen. Im Energiegesetz wird deutlich gemacht, wir wollen mehr auf die Wärmepumpen setzen. Die Unternehmen planen Zukunftsinvestitionen für den Ausbau der Wärmepumpen-Produktion.» Man brauche schnell Klarheit für die weitere Förderung und verlässliche, niedrige Strompreise.

Stiebel Eltron will an dem vor der Schließung stehenden Continental-Standort in Gifhorn künftig Teile für Wärmepumpen herstellen. Das sieht eine Absichtserklärung vor, wie beide Unternehmen vor rund einem Monat mitteilten. Dazu sagte Lies: «Als Land waren wir von Beginn an eingebunden und suchen nach Unterstützungsmöglichkeiten für eine solche Transformation. Ich bleibe zuversichtlich, dass die Gespräche, die geführt werden, auch zügig zum Ergebnis kommen.»

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