Eine Umfrage zeigt, dass ein großer Teil der Menschen in Deutschland Gewalt gegen Mitarbeiter erlebt hat. Die vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Auftrag gegebene Umfrage ergab, dass 42 % der Befragten angaben, Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst oder im privatisierten Sektor erlebt zu haben. Dazu zählen Beleidigungen, Drohungen oder persönliche Angriffe.
Mitarbeiter im öffentlichen Dienst und im privatisierten Sektor erleben häufiger respektloses Verhalten als Mitarbeiter in anderen Bereichen (64 %). In dieser Berufsgruppe meldete ein Viertel (24 %) körperliche Angriffe, ein Drittel (34 %) Drohungen und die Mehrheit (61 %) Beleidigungen.
„Blitzableiter für persönliche Unzufriedenheit“
Umfragen zeigen, dass die Unzufriedenheit in Bereichen mit gravierenden Problemen wie Personalmangel, unzureichenden Investitionen und komplexen Verwaltungsstrukturen besonders groß ist. Dazu gehören beispielsweise Bildung sowie der öffentliche Nah- und Fernverkehr.
„Mitarbeiter im öffentlichen Raum werden zunehmend zum Blitzableiter für die persönlichen Beschwerden der Bürger unseres Landes“, sagte DGB-Vizevorsitzende Elke Hannack. „Die Gründe liegen auf der Hand: gravierender Personalmangel, marode Infrastruktur, komplexe Verwaltungsabläufe – öffentliche Dienstleistungen werden seit Jahrzehnten gekürzt, so dass der Staat oft Schwierigkeiten hat, seinen Auftrag zu erfüllen.“
Damit haben die Opferhilfegruppen der Der „Weiße Ring“ startet ein neues Hilfspaket. Ab sofort können Mitarbeiter, die Opfer von Gewalt geworden sind, unter der telefonischen Hotline 0800 116 0060 kostenlos und anonym professionelle Hilfe erhalten.