Händler und unternehmensnahe Dienstleister in Norddeutschland gehen laut einer Umfrage stetig durch das letzte Quartal 2022. Der Wirtschaftsverband AGA gab am Donnerstag bekannt, dass 50 Prozent der befragten Unternehmen Umsätze und Gewinne meldeten, die um 40 Prozent höher waren als ein Jahr zuvor. 47 % hätten ihr Gewinnniveau halten können.
Unternehmer blicken nicht mehr so optimistisch auf das laufende halbe Jahr. 43 % rechneten mit einem Rückgang und weitere 43 % mit stagnierenden Gewinnen. Nur 14 % rechneten mit einer Gewinnsteigerung. In Bezug auf den Umsatz erwarten 31 % der Befragten einen Umsatzrückgang, verglichen mit nur 9 % um diese Zeit im letzten Jahr.
“Händler und Dienstleister in Norddeutschland haben einmal mehr ihre Widerstandskraft und Robustheit in einem widrigen Umfeld unter Beweis gestellt”, sagte AGA-Präsident Hans Fabian Kruse. Aber die Liquidität dieser Unternehmen schmilzt und sie bleiben bei Investitionen zurückhaltend. „Aber die Botschaft ist: Das Auto startet, es kommt an, alle sitzen im Auto“, sagte Kruse.
Nach AGA-Angaben ist der Umsatz im Norden im letzten Quartal 2022 nominal, also ohne Inflation, zwar um 4,0 % gestiegen, aber tatsächlich um 3,4 % gesunken, inklusive Preisänderungen . Der reale Umsatz sank in Hamburg um 4,1 Prozent, in Schleswig-Holstein um 2,8 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern um 0,4 Prozent und in Niedersachsen um 4,0 Prozent, in Bremen um 3,2 Prozent.
Laut AGA haben 126 der 1.832 Unternehmen, die zwischen dem 9. Dezember 2022 und dem 6. Januar 2023 kontaktiert wurden, an der Umfrage teilgenommen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 7 % und liegt damit über der durchschnittlichen Rücklaufquote von 3 % bis 5 % in vielen wissenschaftlichen Studien. Insgesamt erhebt der AGA Unternehmensverband den Anspruch, die Interessen der 3.500 Mitgliedsunternehmen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zu vertreten.