Laut einer Umfrage der Messe München stehen immer mehr Unternehmen der Immobilienbranche unter Druck. Demnach stoppte die Hälfte der Unternehmen die Entwicklung neuer Projekte und bei mehr als zwei Dritteln kam es zumindest zu Verzögerungen. Am Mittwoch veröffentlichte Messeleiter Stefan Rummel die Ergebnisse einer Umfrage unter 751 deutschen Ausstellern und Teilnehmern der diesjährigen Expo Real Estate, die am 4. Oktober eröffnet. „Insgesamt nimmt der Refinanzierungsdruck auf Projektentwickler deutlich zu“, sagte Rummel.
Das Meinungsforschungsinstitut Ifad führte vom 11. bis 24. Juli eine „Trend Index“-Umfrage ausschließlich unter Teilnehmern aus Deutschland durch. 94 % der Befragten glauben, dass sich die Branche in einem gemischten oder schlechten Zustand befindet. Die drei Hauptfaktoren dieser pessimistischen Einschätzung sind steigende Zinsen, hohe Inflation und Regulierung.
Mit 1.850 Ausstellern aus 36 Ländern und erwarteten 19.000 bis 20.000 inländischen und internationalen Besuchern ist die Expo Real eine der meistgesehenen Messen. Eine wichtige Immobilienmesse in Europa, die traditionell von vielen Investoren besucht wird. Die Stimmung unter den aktuell befragten deutschen Teilnehmern ist ungewöhnlich pessimistisch. Ein Drittel der 751 befragten Experten gaben an, dass die Krise eine Änderung des Geschäftsmodells ihres Unternehmens bedeute, und 16 % schlossen nicht einmal die Möglichkeit einer Insolvenz aus. Messechef Rummel betonte, dass das Brancheninteresse an der Expo Real weiterhin groß sei und die Zahl der Aussteller nur geringfügig unter dem Vorjahresniveau liege.