Ukrainische Flüchtlinge in Israel bringen ihre Kinder am 1. September zur Schule. Dies gilt für mehr als 2600 junge Schüler.
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Dima kann auf Hebräisch bis zehn zählen. Er kann „Ja“, „Nein“ und „Was ist das?“ sagen, aber sein Vokabular ist ziemlich begrenzt. In dieser Woche wird er jedoch die erste Klasse der Yitzhak Sadeh Grundschule im Tel Aviver Vorort Bat Yam besuchen.
Der sechsjährige Dima ist laut Bildungsministerium einer von mehr als 1.311 ukrainischen Einwanderern, die zu Beginn des Schuljahres in das israelische Schulsystem eintreten werden. Ihre Familien flohen nach Februar 2022 nach Israel.
Hunderte Kinder flohen ohne Eltern nach Israel
Dazu kommen weitere 851 neue Einwanderer aus Russland und 105 aus Weißrussland. Auch sie verließen ihre Länder nach dem Vormarsch Moskaus. Darüber hinaus gibt es eine eigene Kategorie: 330 Kinder, die aus diesen drei Ländern ohne ihre Eltern nach Israel eingewandert sind. Auch sie werden diese Woche an israelischen Schulen eingeschult.
Obwohl jedes Jahr Hunderte von neuen Einwanderern dem israelischen Schulsystem beitreten, sind diese fast 2.600 Schüler aus der ehemaligen Sowjetunion Teil der größten Einwanderungswelle, die Israel seit zwei Jahrzehnten erreicht.
Insgesamt sind seit der russischen Invasion bisher etwa 31.000 Menschen nach Israel eingewandert: 12.000 aus der Ukraine und 19.000 aus Russland. Auch Weißrussland erlebte eine stärker als übliche Migrationswelle, aber es gibt noch keine genauen Daten über die Zahl der Migranten.
Ukrainische Flüchtlinge werden in Israel eingeschult, auch wenn sie auf basis eines Touristenvisa im Land sind
Laut Bildungsministerium werden zusätzlich zu den neuen Einwanderern auch fast 300 ukrainische Flüchtlinge, die mit Touristenvisa nach Israel eingereist sind, eingeschult. Dies sei das erste Mal, dass die Regierung Flüchtlingen mit Touristenvisa im Land Bildung anbiete.
Diese neuen Einwanderer und Flüchtlinge verteilen sich auf 92 verschiedene Gemeinden. Etwa die Hälfte davon konzentriert sich auf zehn Städte. Dies sind Jerusalem, Netanya, Haifa, Tel Aviv, Raanana, Rishon Lezion, Beit Shemesh, Ashkelon, Ashdod und Beer Sheva. Bei dieser Gruppe handelt es sich nicht um Menschen, die Hebräisch studiert haben und gezielt planten, nach Israel auszuwandern. Sie fangen absolut bei Null an.
Dieser Zuzug ist ein großes Problem für das Bildungssystem. Nicht nur wegen der großen Zahl von Einwanderern: Gerade die Tatsache, dass viele plötzlich nach Israel geflohen sind, ohne sich vorher auf einen Umzug vorzubereiten, ist bedenklich.
Während 2.600 Kinder aus der Ukraine, Russland und Weißrussland in israelische Schulen gehen, bleiben doppelt so viele Kinder zu Hause. Ihre Eltern schicken sie nicht in die Schule. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Einige Eltern möchten ihre Kinder zu Hause unterrichten, andere entscheiden noch, wo sie sich niederlassen werden.