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Über Alkoholkonsum und seine Auswirkungen

Ein Gläschen Rotwein beim romantischen Dinner, ein kühles Bier beim Fußballschauen oder ein leckerer Cocktail an einem lauen Sommerabend an der Strandbar: Gegen Alkohol in Maßen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Gerät der Alkoholkonsum jedoch außer Kontrolle, kann es nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für das eigene und das Leben von anderen Menschen gefährlich werden.

Auf der Homepage des Bundesgesundheitsministeriums heißt es: „6,7 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Etwa 1,6 Millionen Menschen dieser Altersgruppe gelten als alkoholabhängig.“ Ein regelmäßiger Alkoholkonsum in hohen Mengen kann zu Erkrankungen der Leber und des Herz-Kreislaufs-Systems, zu Krebserkrankungen oder weiteren chronischen Krankheiten führen. Schätzungsweise gehen 74 000 Todesfälle in Deutschland auf Alkohol zurück, beziehungsweise auf einen übermäßigen Konsum von Alkohol und Tabak.

Missbräuchlicher Alkoholkonsum und seine Folgen können nicht nur für die eigene Person, sondern auch für andere Menschen gefährlich werden. Unkontrolliertes Verhalten, Aggressionen und Gewalt gegenüber Angehörigen, Vernachlässigung und Misshandlung von Schutzbefohlenen, die Unfähigkeit seinen Aufgaben im Alltag nachzugehen oder das eigene Leben im Griff zu haben: Dies ist nur ein kleiner Anteil der möglichen Auswirkungen von Alkoholabhängigkeit oder Sucht, die sich im sozialen Leben widerspiegeln.

Alkoholkonsum. Foto: shutterstock.com

Ein gravierendes Problem stellt auch der Alkohol am Steuer dar. Zwar nehmen die Unfallzahlen seit Jahren ab, dennoch die Bilanz ist nach wie vor erschreckend. Im Jahr 2020 kam es zu 31 540 Verkehrsunfällen bedingt durch Alkoholeinfluss.

Zahlreiche Initiativen versuchen auf dieses gesellschaftliche Problem aufmerksam zu machen, vor den Folgen zu warnen und Hilfestellungen anzubieten. Nicht nur durch Werbemaßnahmen, sondern auch durch gezielte Beratungsangebote und Aufklärungsprogramme. Besonders junge Menschen unterschätzen oft die Risiken und Auswirkungen von übermäßigen Alkoholkonsum. Immer wieder erscheinen Berichte über Jugendliche, die mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus landen.

Die Risiken in eine Abhängigkeit oder sogar Sucht abzurutschen sind vielen Menschen weder bekannt noch bewusst. Ein Gläschen hier, ein Gläschen da – doch bereits regelmäßiges Alkoholtrinken in kleinen Mengen kann gefährlich werden. Irgendwann dreht sich im Alltag alles nur noch um den Alkohol und den Gedanken an die nächste Trinkgelegenheit. Ohne ihren „Begleiter“ fühlen sich Betroffene nicht fähig, den Alltag oder Stresssituationen durchstehen zu können. Innere Unruhe, Ängste oder Niederlagen werden mit Alkohol gestillt, was jedoch nicht zur Lösung von Problemen führt, sondern zu noch mehr negativen Folgen. Laut Schätzungen gelten etwa 1,77 Millionen Frauen und Männer ab 18 Jahren in Deutschland als alkoholabhängig. Pro Kopf und Jahr wird hierzulande 131,1 Liter Alkohol getrunken.

Versinkt jemand im Sumpf der Alkoholabhängigkeit, so gibt es für den Betroffenen, aber auch für seine Angehörigen, zahlreiche Möglichkeiten zum Handeln, damit das Leben nicht von Alkohol bestimmt oder ganz zerstört wird. Oft wollen oder können Betroffene ihre Abhängigkeit von Alkohol jedoch nicht eingestehen, was ihre Sucht verschlimmern und schwere gesundheitliche, aber auch soziale Folgen nach sich ziehen kann. Manche Menschen versuchen ihre Abhängigkeit vor ihrem Umfeld zu vertuschen, sie trinken heimlich und leiden stark darunter, wenn sie sich niemanden anvertrauen können. Das Zugeben von Alkoholabhängigkeit ist bei vielen Menschen mit Angst vor Ablehnung oder Scham verbunden. Sie empfinden ihre Situation als das eigene Versagen oder schämen sich für ihre Schwäche, dem Alkohol nicht widerstehen zu können. Doch einen Ausweg aus der Abhängigkeit auf eigene Faust und ohne jegliche Unterstützung zu finden, ist beinahe unmöglich.

Eine Art erste Hilfe kann man sich im Internet holen. Auf diversen Seiten werden Informationen und Beratungsmöglichkeiten angeboten, zum Beispiel auf www.kenn-dein-limit.de, einer Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Wer sich nicht sicher ist, ob er bereits an der Schwelle zur Alkoholabhängigkeit steht, kann sogar einen Online-Test zur ersten Einschätzung machen.

Alkoholsucht. Foto: shutterstock.com

Der Weg aus der Alkoholabhängigkeit oder Alkoholsucht ist kein einfacher, doch mit professioneller Unterstützung lässt sich dieser bewältigen. Vorausgesetzt werden außerdem die eigene Erkenntnis an einem Alkoholproblem zu leiden, der Wille dieses Problem in Angriff zu nehmen sowie eine gewisse Portion an Ausdauer und Motivation, die Herausforderung anzunehmen und die Abhängigkeit oder die Alkoholsucht zu bekämpfen. Eine professionelle Begleitung in Form von Beratung, Betreuung oder ärztlicher Aufsicht sind für einen langfristigen Erfolg in vielen Fällen von Alkoholsucht unabdingbar.

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