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Über 1100 Vorschläge zum „Wort des Jahres“

Unwort des Jahres
Das «Unwort des Jahres» wird im Januar in Darmstadt gekürt.

Krisenthemen der letzten Monate haben die Suche nach dem „Bullshit des Jahres 2022“ dominiert. Von den bisher über 1.100 eingegangenen Vorschlägen beziehen sich viele Begriffe auf den Krieg in der Ukraine oder die Klimakrise, wie Constanze Spieß, Jurysprecherin der sprachkritischen Kampagne „unword“, berichtet.

Weitere Themenbereiche sind Gesellschaftspolitik, Debatten zur Energiekrise und zur Corona-Pandemie. Zu den eingereichten Begriffen gehörten „Spezialoperationen“, „Sondervermögen“, „Geistesfreiheit“, „Gesundheitswanderung“, „Klimaterroristen“ oder „Klima-RAF“.

Einerseits spiegelt der Vorschlag wider, dass laut Sprachwissenschaftler Spieß die jährliche öffentliche Debatte natürlich ein großes Ereignis ist. Zu Beginn des Jahres dominieren pandemiebezogene Einreichungen. Das hat sich mit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar schlagartig verringert. Seitdem habe es in dem Bereich eine „riesige Zahl von Einreichungen“ gegeben.

„Bullshit“ wurde ausgewählt, um das Bewusstsein zu schärfen, indem auf unangemessenen Sprachgebrauch aufmerksam gemacht wird. Eine Jury aus Sprachexperten verurteilt Äußerungen, die gegen die Menschenwürde oder demokratische Grundsätze verstoßen, gesellschaftliche Gruppen diskriminieren, beschönigend, obskur oder irreführend sind. Vorschläge müssen eines dieser Kriterien erfüllen, wobei die Anzahl der Nennungen keine Rolle spielt.

Interessierte Personen können noch bis zum 31. Dezember Vorschläge über das Online-Formular oder per E-Mail einreichen. Diesen „Unsinn“ muss die Jury dann am 10. Januar 2023 im hessischen Marburg erklären. Letztes Jahr haben sie sich für «Pushback» entschieden.

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