Die Turn-Weltmeisterschaften finden bereits zum 52. Mal statt. Von Samstag bis 8. Oktober werden mehr als 400 Männer und Frauen aus 73 Ländern im belgischen Antwerpen, wo 1903 der erste Weltmeistertitelkampf ausgetragen wurde, gegen Richter antreten.
Wie läuft der Kampf um die Meisterschaft ab?
Die ersten drei Wettkampftage sind allesamt Qualifikationsrunden. Zunächst gilt es zu schauen, welche Mannschaften und Einzelturner es mit insgesamt 14 Tiebreakern ins Finale schaffen. Am Dienstag und Mittwoch treten die jeweils besten acht Männer- und Frauenteams im Mehrkampf an, um den Mannschaftsweltmeister zu ermitteln. Die Einzelsieger im Hexaathlon der Männer und im Quadathlon der Frauen werden am Donnerstag und Freitag unter jeweils 24 Teilnehmern ermittelt.
Nach dem Kampf um die Meisterschaft findet das Ausrüstungsfinale statt. Am Samstag: Sprung und Stufenbarren der Damen, Boden, Pauschenpferd und Ringe der Herren, am Sonntag Schwebebalken und Boden der Damen, Sprung der Herren, Barren und Reck.
Was ist das Besondere an der Weltmeisterschaft?
Hier geht es um den Ausgangspunkt der Olympischen Spiele. Die besten 12 Teams des Qualifikationsturniers der Männer und Frauen werden nächstes Jahr in Paris ausgetragen. Vorausgesetzt, dass dazu Mannschaften aus China, Japan und Großbritannien (Männer) sowie den USA, Großbritannien und Kanada (Frauen) gehören, die sich bereits für die WM 2022 qualifiziert haben.
Wie ist die Ausgangslage der deutschen Mannschaft? ?
Deutschland muss kurzfristig auf den Routinier und Punktegaranten Andreas Toba verzichten. Der 32-jährige Hannoveraner zog sich beim Training in Antwerpen eine Knieverletzung zu. Tomba will in der Qualifikationsrunde an diesem Samstag (18:15 Uhr) seinen Nick Klessing (Halle/Saler) sowie Lucas Dauser (Underach), Pascal Brundle (Wetzlar), Niels Dunkel (Halle/Saler) und Lucas Kochan ersetzen (Cottbus). Live-Support. Seit den Olympischen Spielen in Tokio landete die Herrenmannschaft bei allen Großveranstaltungen unter den Top Ten. Nationaltrainer Valery Berenqui rechnet weiterhin mit einer knappen Entscheidung. „Jeder will nach Paris“, sagte der 54-Jährige.
Was ist mit der Damenmannschaft?
Das Team von Nationaltrainer Gerben Wiersma musste zwei schwere Rückschläge verkraften. Zunächst erlitt die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz (Stuttgart) im Training einen Achillessehnenriss. Dann, kurz vor der Abreise nach Antwerpen, musste die ehemalige Stufenbarren-Europameisterin Emma Malewski (Chemnitz) pausieren, nachdem sie sich beim Ablegen der Paradeausrüstung einen Sehnenriss im Fuß zugezogen hatte. Neben der erfahrenen ehemaligen deutschen Mehrkampfmeisterin Sarah Voss (Köln) und der ehemaligen Stufenbarren-Weltmeisterin Pauline Schaeffer-Bates (Chemnitz) sind auch die 16-jährige Meoli Joch (Stuttgart) und die 18-jährige Lea Quaas dabei und Karina Schönmaier (beide Chemnitz) nehmen am Montag (ab 17:45 Uhr) an der Qualifikationsrunde des Mannschaftsmehrkampfs teil.
Wen sollten Sie im Auge behalten?
Wo kann ich die Weltmeisterschaft sehen?