Brandenburgischer Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) zeigte sich trotz seiner kurzen Arbeitszeiten zuversichtlich in den Standort der weltberühmten Filmfabrik Studio Babelsberg. Er führte dies auch auf den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Babelsberg Mitte August zurück. „Er hat uns geholfen, die Kommunikation mit dem Vorstand kurzfristig zu beschleunigen“, sagte Steinbach der dpa. „Deshalb bin ich optimistisch, dass im vierten Quartal nach weiteren Verhandlungen neue Konzepte und die Zukunft des Studios in Babelsberg möglich werden.“ Scholz gab die Förderentscheidung für den Film bis 2024 bekannt.
Aufgrund der schlechten Auftragslage plant das Atelier Babelsberg in Potsdam ab dem 1. September mit Kurzarbeit zu beginnen. Der Betriebsrat geht davon aus, dass etwa 40 von 100 Mitarbeitern betroffen sind. Als Beweis nennt Co-CEO Andy Weltman Produktionsstopps bei Streaming-, TV- und Filmprojekten – in den USA streiken Autoren seit Mai und Schauspieler seit Juli. Weltman sagte, das Unternehmen bleibe seinen Mitarbeitern, dem Unternehmen und seiner Zukunft als erstklassiges Zentrum für die Produktion von Inhalten verpflichtet. Er hofft, die Kurzarbeit nach Wiederaufnahme der Produktion reduzieren zu können.
Der Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg erwähnte die Zukunftspläne des Filmstudios für den Standort. „Bei einem Gespräch haben mir die Vorstände versichert, dass sie bei verschiedenen Produktionen auch Synergien mit dem Standort Babelsberg sehen“, sagte Steinbach. „Dies ist sicherlich eine sehr wichtige Bitte, wenn der Streik in absehbarer Zeit endet, damit unsere Fabrik einigermaßen weitermachen kann.“ Er betonte: „Diese Seite ist sehr emotional.“
Weltberühmt Die Babelsberg Studios behaupten, das älteste große Filmstudio der Welt zu sein. Dort wurde beispielsweise der Film „Nosferatu“ gedreht. Später wurden in Babelsberg international erfolgreiche Spielfilme wie „Brücke der Spione“ und die Serie „Babylon Berlin“ gedreht. Im März übergab die historische Filmproduktionsstätte ihre Leitung an die Cinespace Studios, die dem US-Immobilieninvestor TPG gehören.
Die Actors Guild hat ihre Besorgnis über kurze Arbeitszeiten geäußert. Für die Mitarbeiter im Werk Babelsberg ist das eine große Herausforderung, denn die Filmproduktionsfirma muss während der Corona-Krise Kurzarbeit leisten. Der Einstieg des US-Studiokonzerns Cinespace erfordert auch ein klares Bekenntnis des neuen Investors und Eigentümers zum Produktionsstandort Babelsberg.