Freiburg will die Beziehungen zu seiner iranischen Partnerstadt Isfahan aufrechterhalten, obwohl die offiziellen Verbindungen eingefroren wurden. In Freiburg sagte am Mittwochabend der überparteiliche Oberbürgermeister Martin Horn: „Wir sind uns unserer Rolle als einzige deutsche Stadt mit einer Partnerstadt zum Iran bewusst“, sagte ein Sprecher.
Wie der Freiburger Rathauschef erzählt, ging es im Jahr 2000 ursprünglich darum, die Reformkräfte im Iran zu unterstützen. Die Regierung wendet nun schreckliche Gewalt gegen protestierende Menschen an. „Auch die Nachrichten aus unserer Partnerstadt Isfahan sind besorgniserregend.“ Freiburg verurteilte diese Aktion von Anfang an aufs Schärfste. Die südbadische Stadt will jedoch die Verbindung zur iranischen Zivilgesellschaft aufrechterhalten. Es bestehen Verbindungen zu Kultur-, Sport- und Bürgervereinen.
Die Vereinten Nationen haben am Dienstag das Vorgehen der iranischen Sicherheitsbehörden am ersten Todestag der Protestikone Gina Mahesa Amini scharf verurteilt. Am Samstag jährt sich zum ersten Mal Aminis Tod, der im Herbst 2022 einige der schlimmsten Proteste im Iran seit Jahrzehnten auslöste. Die islamische Ethikaufsicht verhaftete die damals 22-Jährige, weil sie angeblich ihren Hijab falsch trug. Was dann genau geschah, bleibt unklar – schließlich fiel die junge Frau ins Koma und starb im Krankenhaus.