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Treffen zur Unterweser Nord: Gegensätzliche Positionen

Vor dem Treffen zu der umstrittenen Fahrrinnenanpassung der Unterweser Nord am Montag in Brake (Landkreis Wesermarsch) bestehen bei Beteiligten weiter gegensätzliche Positionen. Umweltverbände wie BUND, Nabu und WWF lehnen eine Weservertiefung strikt ab. Die Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen (AG Seehäfen) und der Wirtschaftsverband Weser befürworten indes den Schritt. Es geht um mehr Tiefe für größere Schiffe mit mehr Ladung. Über eine Vertiefung der Weser wird seit vielen Jahren gestritten. Die Unterweser Nord verläuft von Bremerhaven bis Brake.

Angekündigt ist, dass Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) in Brake gegen etwa 16.30 Uhr Statements abgeben werden. Zu der Veranstaltung eingeladen sind auch Anrainerkommunen, Kammern, Segel- und Wassersportvereine, Deichverbände und das Landvolk.

«Eine erneute Flussvertiefung wäre mit weiteren massiven ökologischen Folgeschäden verbunden, wie sie an Weser, Elbe und Ems bereits in gravierender Weise festzustellen sind», heißt es in einem Schreiben von BUND, Nabu und WWF. Die Umweltverbände warnen, dass eine abermalige Vertiefung mehr Brackwasser in die Weser und die Wesermarsch bringe. Brackwasser ist ein Gemisch aus Salzwasser und Süßwasser. Zudem werde sich bei einer Vertiefung die Tide weiter verändern. Damit steige das Hochwasserrisiko.

Die AG Seehäfen, ein Zusammenschluss niedersächsischer Seehäfen, hat eine andere Position. «Die Flussanpassungen von Außen- und Unterweser (Nord) sind, ebenso wie die Vertiefung der Außenems, unverzichtbar für eine leistungsfähige seewärtige Anbindung Niedersachsens und des deutschen Außenhandels insgesamt mit der Welt», sagte der Sprecher AG Seehäfen, Michael de Reese. Die Wettbewerbsfähigkeit des Seehafens Brake dürfe nicht gefährdet werden.

Eine ähnliche Position nimmt der Wirtschaftsverband Weser mit Sitz in Bremen ein, der nach eigenen Angaben 90 Unternehmen vertritt. «Wir glauben, dass die Fahrrinnenanpassungen der Unterweser Nord und der Außenweser dringend notwendig sind, um die Wettbewerbsfähigkeit der norddeutschen Häfen sicherzustellen», sagte der Geschäftsführer des Verbands, Thomas Voigt.

Ähnlich wie entlang der Weser wird auch im äußersten Nordwesten Niedersachsens seit Jahren um eine Flussvertiefung gestritten – nämlich um die der Außenems. Das ist die trichterförmige Mündung des Flusses zur Nordsee. Dort soll auf knapp 13 Kilometern die Fahrrinne bis zum Emder Hafen um einen Meter vertieft werden. Umweltverbände sehen die Vertiefung kritisch.

Die Planungen für das Vorhaben laufen seit Jahren. Nach einem Runden Tisch mit Vertretern von Politik, Umweltverbänden und Hafenwirtschaft 2022 schien das Projekt zuletzt in die Gänge zu kommen. Die Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt in Bonn hatte Anfang 2023 anvisiert, die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren möglichst binnen der ersten Jahreshälfte öffentlich auslegen zu wollen – diese Frist ist nun aber verstrichen.

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