Erstmals seit über sieben Jahren treffen sich am Donnerstag (17.30 Uhr) die Gemeinderäte von Freiburg und der elsässischen Stadt Mulhouse. Bei dem Treffen in Ostfrankreich dürfte dem Vernehmen nach auch die grenzüberschreitende Verkehrsverbindung von Müllheim südlich von Freiburg nach Mulhouse (Mülhausen) zur Sprache kommen.
Auf der Strecke fahren zum Nachteil von Pendlern und Reisenden über mehrere Monate hinweg keine Züge, weil der französischen Bahngesellschaft SNCF geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen. Zum Ersatz sind Busse unterwegs, die nach Medieninformationen aber länger für die Strecke brauchen.
Bei dem Treffen in Mulhouse werden nach Angaben aus dem dortigen Rathaus Bürgermeisterin Michèle Lutz und Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) am Tisch sitzen. Die beiden großen Kommunen am Oberrhein sind seit 1990 über eine Städtefreundschaft verbunden. Zuletzt trafen sich die Gemeinderäte im Juni 2016 in Freiburg, wie die Freiburger Stadtverwaltung auf Anfrage mitteilte.
Der Ersatzverkehr auf der grenzüberschreitenden Strecke zwischen Müllheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) und Mulhouse wird mindestens bis Dezember dauern, wie eine Sprecherin der SNCF auf Anfrage bestätigte. Es gebe nicht genug Zugführer mit Kompetenzen für beide Länder. Die Wiedereröffnung der Bahnstrecke Jahr 2012 galt damals als ein wichtiges Signal für die deutsch-französische Partnerschaft in der Region.
Freiburgs Rathauschef Horn kritisierte bereits im vergangenen Jahr Mängel im regionalen grenzüberschreitenden Zugverkehr: «Wir sind unzufrieden mit der Geschwindigkeit, der Taktung, der Zuverlässigkeit und der Pünktlichkeit», bilanzierte er damals.