Zweitligist Hertha BSC setzt sich für eine Trauerkultur in Fußball-Vereinen ein. Gemeinsam mit dem Projekt «Trauer und Fußball» will der Club in den kommenden zwölf Monaten ein «innovatives Rahmenkonzept für Trauerarbeit im Vereinskontext, insbesondere für Fans und Mitglieder» entwickeln, wie der Verein am Dienstag mitteilte. «Wir haben in den vergangenen Jahren gemerkt, dass es unter unseren Fans das große Bedürfnis gibt, sich auch im Rahmen unserer blau-weißen Familie voneinander zu verabschieden und gemeinsam zu gedenken», wird Donato Melillo, Direktor Fan- & Mitgliederservice bei Hertha BSC, zitiert.
«Treue zum Lieblingsclub über den Tod hinaus – für viele Fans endet die Verbindung zu ihrem Herzensverein auch nach dem Tod nicht», nennt Carmen Mayer vom Projekt «Trauer und Fußball» die Beweggründe für dieses Engagement. Die Gründerin des Projektes hat selber zwei Kinder verloren und konnte unter anderem über den Fußball die Trauer verarbeiten.
Gemeinsam mit dem im vergangenen Jahr gegründeten Netzwerk «Trauer unterm Flutlicht» will Hertha BSC weitere Personen, Fans oder Fanprojekte für das Thema gewinnen. Ziel sei es, dass am Ende praxisnahe Empfehlungen entstehen, damit Mitglieder in ihren Clubs «systematisch solche Organisationsstrukturen der Trauerkultur für verstorbene Fans und Mitglieder» aufbauen.