Beim 56. Kapitänstag in der Hansestadt forderte Bremens Oberbürgermeister Andreas Bovenschulte die Bundesregierung zu einer stärkeren finanziellen Unterstützung der deutschen Häfen auf. Laut einer in der Rede enthaltenen Erklärung sagte der SPD-Politiker: „Die finanziellen Mittel, die andere Länder auf nationaler Ebene für die Entwicklung attraktiver Häfen bereitstellen, sind bemerkenswert – ob Rotterdam oder Antwerpen, ob Danzig oder Göteborg.“ „Wir empfehlen auf jeden Fall, die Infrastruktur der deutschen Häfen mit der gleichen Konsequenz und möglichst im gleichen Tempo anzupassen, insbesondere auf nationaler Ebene.“
Bovenschulte betont, dass der Hafen die nationalen Aufgaben, insbesondere die, erfüllt Transformation der Energiewirtschaft. In Bremerhaven etwa soll künftig Wasserstoff importiert werden. „Deshalb kann Bremen die Last der Investitionen und des Hafenbetriebs nicht alleine tragen“, sagte er. Rund 300 Schiffskapitäne sowie Vertreter der Schifffahrts- und Luftfahrtindustrie kamen am Freitagabend zu einer politischen Aktion zum Kapitänstag im Oberen Rathaus. Wie der Bremer Senat und die Bremer Hafen- und Logistikvertretung (BHV) mitteilen, ist Bundesverkehrsminister Volker Wissing Hauptredner.
Wessing sagte zuvor gegenüber der Weser Kurier Zeitung, dass die Bundesregierung die Bedeutung dieses sichtbaren Hafens erkannt habe. „Der Bund ist für die notwendige Hafeninfrastruktur verantwortlich“, sagte der LDP-Politiker der Zeitung. Ein Handlungsfeld der Nationalen Hafenstrategie ist die „bedarfsgerechte Instandhaltung“ und der Ausbau der Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur. Die Nationale Hafenstrategie befindet sich nun in der Endphase.
Der Kapitänstag findet seit 1965 statt und fand zuletzt vor der COVID-19-Pandemie 2019 statt. „Mit dem Kapitänstag möchten wir die Kapitäne und Besatzungen der Handelsschiffe und Flugzeuge in unseren Häfen würdigen. Sie leisten einen unmittelbaren Beitrag dazu, die Weltwirtschaft am Laufen zu halten“, sagte Werner Pöser, Mitglied des BHV-Vorstands. Man geht davon aus, dass in Bremen etwa 40.000 Menschen direkt oder indirekt in der Logistikbranche tätig sind.