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Tote Stellen sollten verschwinden: Obliers bekommen Masten

Volker Wissing
Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, spricht.

Erste Mobilfunk-Basisstation in Rheinland-Pfalz erhält Bundesmittel: Bundesverkehrsminister Volkwieschen (FDP) hat am Montag ein Projekt für einen neuen Standort im Ortsteil Obliers von Linde im Kreis Ahrweiler über Förderbescheide übergeben. Etwa 50 Haushalte werden mit 190 Hektar Mobilfunk versorgt.

Bisher war der Ausbau des Mobilfunks in erster Linie Sache privater Netzbetreiber unter der Aufsicht der Bundesnetzagentur. Das Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr (BMDV) hat im Januar 2021 die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) gegründet, um die flächendeckende Versorgung mit Landesmitteln zu unterstützen. Damit wurde der Bau eines Funkmastes in Obliers für rund 890’000 Euro unterstützt.

„Die Menschen im Ahrtal spüren die massiven Auswirkungen des verheerenden Sommerhochwassers 2021 auf die Bedeutung einer funktionierenden digitalen Infrastruktur“, sagt Wissing und freut sich umso mehr, dass mit den drei Großen die sogenannten weißen Flecken in Obliers verschwinden Mobilfunknetze Der Betreiber hat zugestimmt, diesen Standort zu verwenden. „Das sollte für jeden weißen Fleck im Land gelten.“ Die geografische Berg- und Tallage von Obliers stelle besondere Herausforderungen an die Mobilfunkversorgung, erklärt das Bundesverkehrsministerium. Und wegen der geringen Bevölkerungsdichte ist privater Ausbau nicht rentabel.

Weiße Punkte sind Gebiete, in denen keiner der drei großen deutschen Mobilfunkanbieter, Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2), Verbindungen zu seinen 4G-Netzen zulässt.

Der rheinland-pfälzische Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer (SPD) erklärte, dass es in Rheinland-Pfalz noch immer Orte gebe, an denen nicht alle Netzbetreiber die gleiche Mobilfunkdichte sicherstellen könnten. “Das soll und muss sich ändern.”

Es wird noch eine Weile dauern, bis Obliers Handynutzer zugeschaltet werden. Der Bau und die technische Ausstattung des Geländes dürften ein gutes Jahr dauern, erst dann werden die Antennen aktiviert.

„Jede Sackgasse ist zu viel“, sagt Michael Jungwirth aus der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland. Laut Daten von Mitte 2022 deckt das Mobilfunknetz in Rheinland-Pfalz 99,7 % der Haushalte am jeweiligen Wohnort und 95,1 % des Landesgebiets ab. Vor allem in waldreichen Gebieten bestehen noch Versorgungslücken.

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