Mit blitzschnellen Toren und einem Traumtor in der eigenen Hälfte verdarb die TSG Hoffenheim ihre 100. Heimfeier und ließ ihren neuen Lieblingskonkurrenten 1. FC Köln nur an die Tabellenspitze Tisch. Hoffenheim blieb zum achten Mal in Folge ungeschlagen und feierte mit dem 3:1 (2:0) in der Bundesliga in Köln den fünften Sieg. Andrej Kramarics Tor nach 50 Sekunden und Florian Grillitschs Schuss aus 55,6 Metern (28.) bescherten der TSG das vierte Saisonspiel. Der dritte Sieg im Spiel legte den Grundstein. Maximilian Beier, der zum dritten Mal in Folge traf, legte noch einmal nach (52.).
Die Kölner, die durch Davie Selke (61.) den Ehrentreffer erzielten, haben nur noch einen Punkt und stecken vorerst im Tabellenkeller fest. Auch Rasmus Carstensen erhielt wegen eines Fouls in der Nachspielzeit eine Gelbe Karte. Hoffenheim verlor zuletzt 2015 gegen Köln, wobei der langjährige Kölner Stürmer Anthony Modeste für die Kraichgauer traf, während der zukünftige FC-Trainer Marcus Gisdol auf der Bank saß.
Köln feiert „100“ im „Jahr der Mingersdorfer“-Spiele. Das Müngersdorfer Stadion wurde am 16. September 1923 auf dem Gelände des seit 2004 bestehenden RheinEnergieStadions offiziell eröffnet. Als Hoffenheim durch Kramaric in Führung ging, war der Tanz mit Ikonen wie Heinz Froch und Lukas Podolski noch in vollem Gange. Die Kroaten nutzten den Fehler von Timo Hubers nach einer Flanke von Pavel Kaderabek aus.
Weder die hartnäckigen Kölner Fans noch die Profis des Fußballclubs ließen sich von dem Tor zunächst einschüchtern. Selke (3.) hätte knapp verfehlt, Ramus Carstensen (13.) hätte Torwart Oliver Baumann in seinem 300. Bundesliga-Spiel für Hoffenheim in Volleyball-Manier angeschossen. Ein Schlag, alle haben eine Chance. Doch dann machte Grylic etwas Sehenswertes; Kölns Torwart Marvin Schwabe scheiterte nach einem Fehlpass am Tor zunächst, doch Grylic rettete aus der eigenen Hälfte, es kostete viel Mühe, den Ball im letzten Moment ins leere Tor zu schießen . Für den Österreicher, der diesen Sommer nach einem Jahr bei Ajax Amsterdam zurückkehrt, war es sein erstes Bundesligator seit fast drei Jahren.
Das ein oder andere Tor funktionierte perfekt und der FC steckte nun in der Pause fest. Und kam furchtlos wieder heraus. Erst köpfte Selke einen Kopfball knapp am Tor vorbei (46.), dann feuerte TSG-Stürmer Wout Weghorst einen Kopfball von Kölns Kapitän Florian Kainz knapp außerhalb der Torlinie ab (48.). Schuss per Kopf. Sekunden später war Hoffenheim dankbar, dass es für Weghorsts Handspiel nach Cairns‘ Schuss keinen Elfmeter gab. Anschließend zeigten die Gäste erneut ihre kühle Haltung und besiegelten den Sieg mit einem beeindruckenden Eckball von Bale. Die Kölner zeigten zumindest etwas Moral. Selkes Tor hätte von Jubilal Bowman gestoppt werden müssen, dem der Ball zwischen die Beine gerutscht war.