Autor, Moderator und Notfallsanitäter Tobias Schlegl (45) fordert einen besseren Umgang mit älteren Menschen und Pflegekräften. „Bitte kümmern Sie sich um die Alten, aber auch um die Pflegekräfte“, sagte der Hamburger Sender der Deutschen Presse-Agentur.
Diesen Appell an die Menschen richtete Schlegel auch in seinem neuen Roman „Strom“. Menschen. Der Schmerz, das Schicksal und der Tod, die Pflegekräfte jeden Tag erleben, sind äußerst intensiv. „Für Menschen, die bereits psychisch belastet sind, kann Langzeitarbeit sehr ungesund sein.“
Nach Schlegels eigener Erfahrung ist es wichtig, dies mit einem Fachmann zu besprechen. Daher befürwortet er eine verpflichtende Aufsicht über Kliniken. Ihm zufolge sei mehr Pflegepersonal nötig, um Patienten fair zu behandeln.
Im Umgang mit älteren Erwachsenen, von denen einige keine sozialen Netzwerke mehr haben, aus dem Alltag verschwunden sind und ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Schlegel und Pflegeheime wünschen sich mehr Wertschätzung. Er warnte vor „dem Gebrauch vulgärer Sprache“ gegenüber älteren Menschen – sowohl in privaten als auch in medialen Diskussionen. „Mir fällt es schwer, wenn man von Kostenexplosionen spricht, insbesondere für ältere Generationen, oder wenn man von der Alterung und der Belastung der Gesellschaft spricht. Mit solchen Begriffen muss man wirklich vorsichtig sein.“
Der Roman findet im Krankenhaus statt
Schlegel sagte, er habe während seiner Ausbildung zum Notfallsanitäter viel Zeit in Krankenhäusern gearbeitet – unter anderem mit Schwerpunkt auf der Alzheimer-Krankheit. Dies ist auch der Hauptschauplatz seines zweiten Romans.
Strom erscheint am 28. September und konzentriert sich auf Themen wie Pflege, Sozialhilfe und missbräuchliche Arbeitsbedingungen sowie den Wert des Lebens. Schlegel möchte sein Buch heute im Rahmen des Hafenliteraturfestivals in der Hamburger Laeiszhalle vorstellen.