Regierung - Thüringens Bewerbung um Welterbehaus läuft weiter
Thüringen hofft, seine Bewerbung um den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes für seine Kleinburgenlandschaft fortsetzen zu können. Ein Antrag, eine thüringische Siedlungslandschaft in die neue deutsche Welterbeliste aufzunehmen, wurde abgelehnt. Kulturminister Benjamin-Emmanuel Hof (Linke) gab am Dienstag bekannt, dass neben Neuanträgen für die nächste Kandidatenrunde auch Bewerbungen für das Europäische Kulturerbe-Siegel für neun ausgewählte Wohngebiete berücksichtigt werden.
Die Aufnahme in die Liste der deutschen Vorschläge ist der erste Schritt zur Erlangung des Welterbestatus einer Kultur- oder Naturstätte; die endgültige Entscheidung trifft das Welterbekomitee. „Die Bewerbung um die Auszeichnung als Welterbe ist ein Marathon, kein Sprint“, sagte Hof. „Wir wissen um den Wert und die Bedeutung von Häusern und werden weiterhin unermüdlich daran arbeiten, dieses Projekt voranzutreiben.“
Im Hinblick auf die Aufnahme des Grünen Bandes in Deutschlands bevorstehende Liste der UNESCO-Welterbestättenvorschläge sagte Hof, dass es weltweite Anerkennung als Symbol für Naturschutz und Frieden verdiene. Der Freistaat will nun gemeinsam mit anderen Nachbarstaaten prüfen, inwieweit sich die Anwendung auf die erinnerungskulturelle Dimension des Grünen Bandes – der baulichen Überreste der deutschen Binnengrenzen während des Kalten Krieges – ausweiten lässt.
Das Grüne Band ist eine Kette vielfältiger Lebensräume entlang der ehemaligen deutschen Binnengrenze und beherbergt 1.200 gefährdete Pflanzen- und Tierarten. An vielen Stellen sind auch heute noch Pfeilerwege und Wachtürme der ehemaligen DDR-Grenzposten erhalten. Mit 763 Kilometern Grüngürtel beansprucht Thüringen den größten Anteil.
Derzeit gibt es in Deutschland 52 Welterbestätten. Fünf davon befinden sich in Thüringen.
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Quelle: www.stern.de