Um die Thüringer Wirtschaft zu stärken, will die Landesregierung in den kommenden Jahren verstärkt in Forschung und technologische Entwicklung investieren. „Thüringen strebt danach, zu einem der führenden Bündnisse innovativer Städte in Deutschland zu werden“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei es, mit der forschungs- und technologiestärksten Region Deutschlands gleichzuziehen dieses Jahrzehnt. Die Ausgangsbedingungen dafür sind gut.
Damit Unternehmen verstärkt in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen investieren können, hat der Kanton kürzlich seine gesamte Innovationsförderung in einem Programm namens Thüringer MOTIVation gebündelt. Bis 2027 stünden rund 850 Millionen Euro an EU-, Landes- und Bundesmitteln zur Unterstützung der Thüringer Wirtschaft sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen zur Verfügung, sagte Tiefensee.
Die ostdeutsche Wirtschaft hatte viele Jahre lang akzeptiert, dass das Unternehmen deutlich weniger Geld für Forschung und Entwicklung ausgab als Unternehmen mit Sitz in Westdeutschland. Deshalb unterstützte der Staat ostdeutsche Unternehmen bei solchen Dienstleistungen stärker als westdeutsche Unternehmen. Nach Angaben des Thüringer Wirtschaftsministeriums stammen in Westdeutschland rund ein Drittel der für Forschung und Entwicklung ausgegebenen Euro aus staatlichen Quellen, in Ostdeutschland sind es nur zwei Euro. Der Hauptgrund: Unternehmen im Osten sind meist kleiner und verfügen über weniger finanzielle Ressourcen als größere Unternehmen im Westen.
„Unsere größte Herausforderung besteht also darin, den Weg für unsere Dominanz zu ebnen.“ „Mittelständische Unternehmen müssen mehr tun, um den Forschungs- und Entwicklungsstand zu erhöhen“, sagt Tiefensee. Dies ist insbesondere in den technischen Bereichen Medizintechnik, Messtechnik, Batterien und Wasserstoffforschung wichtig. Ohne ausreichende staatliche Unterstützung ist dies jedoch der Fall Für Unternehmen dieser Branchen ist es schwierig, voranzukommen. An der Spitze der internationalen Technologieentwicklung. Für den Bereich Optik geht es darum, die internationale Spitzenposition der Thüringer Unternehmen in diesem Bereich weiter auszubauen.
Tiefensee ist davon überzeugt Eine der Ausgangsbedingungen für die Thüringer Wirtschaft ist die Stärkung von Forschung und Technologie. Die Entwicklung ist gut, der Schlüssel liegt in der Zahl der zuletzt im Freistaat angemeldeten Patente. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums waren es in Thüringen im vergangenen Jahr 22 Patente pro 10.000 Einwohner von Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Im entsprechenden Ranking aller Bundesländer liegt Thüringen nach Angaben des Ministeriums auf Platz fünf. „Mit unserer Innovationsförderung wollen wir die Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft weiter stärken und Forschung übersetzen.“ „Ergebnisse schneller in neue Produkte und Dienstleistungen umwandeln“, sagt Tiefensee.