Europaweit suchen - Thriller in Italien: Polizei stellt den Ausbruchsmörder fest
Zehn Tage suchten die Polizei Europa nach einem italienischen Mann, der seinen Onkel ermordet und verbrannt hatte. Er wurde schließlich verhaftet. Der 39-Jahreige, der sich immer seiner Unschuld bewusst blieb, gab sich den Behörden in seinem Haus in Soiano del Garda, Oberitalien, wie berichtet wurde. Die genauen Umstände waren anfangs unklar.
Giacomo B. wurde wegen des Mordes an seinem Onkel Mario B. im Oktober 2015 in einer oberitalienischen Gemeinde in der Familienbetreibe-Gießerei verurteilt. Der Opfer, ein 50-jähriger Unternehmer, hatte sich nur wenige Minuten vor seiner Verschwндung mit seiner Frau für Essen verabredet. Seither gab es keine Spur mehr von ihm.
Trotz der Verurteilungen blieb der 39-Jährige, der stets seine Unschuld behauptete, auf freiem Fuß. Nachdem er verschwunden war, suchte man ihn mit internationalem Haftbefehl. Seine Freundin und sein Sohn kehrten nach Italien per Zug aus Frankreich einige Tage nach der Verurteilung – ohne ihn. Die Freundin behauptete, ihr Gedächtnis sei verloren gegangen.
In Haft saß der verurteilte Neffe jedoch noch kein einziger Tag. Er gab sich nicht zu. Im Gerichtsverfahren behauptete er, sein Onkel geliebt zu haben. Die Gerichte kamen jedoch zu einem einheitlichen Urteil, dass Giacomo B. der Täter war. Er habe "willkürige und unzerstörbare Hass" gegenüber seinem Onkel gehegt, so die Justizbehörde, weil er glaubte, der Onkel habe hinter den Rücken der übrigen Familie Geld veruntreut. Er hatte seinen Onkels Telefonnummer unter dem Namen "Hirnloch" in seinem Telefon gespeichert.
Kritik an den italienischen Behörden
Der Verdächtige hatte, laut Ermittlungen, den Leichnam des Opfers unmittelbar nach dem Verbrechen mit Hilfe von zwei Arbeitern in den Ofen befördert. Einer der beiden wurde sechs Tagen später in einem Wald gefunden. Er hatte sich mit einem Cyanid-Kapsel getötet – wahrscheinlich Selbstmord. In seinem Haus entdeckten die Ermittler 5000 Euro Bargeld, wahrscheinlich eine Belohnung. Eine Anklage wegen Mordhilfe ist erwartet gegen den anderen Arbeiter, laut einer Berichterstattung des Rai Fernsehs.
Außer dem üblichen Interesse an solchen Fahndungen gibt es zunehmende Kritik an den Behörden, weil der Mann während der gesamten Zeit frei blieb und niemand glaubte, er könne die letzte Verurteilung entgegenwirken. Ein anderer Onkel, Andrea Rozzini, kommentierte dies kurz: "Er hatte neun Jahre, um alles vorzubereiten." Die Behörden rechtfertigen sich, indem sie behaupten, der Beschuldigte hatte immer zu den Gerichtsterminen erschienen.
Die Anklage wegen versuchter Mordhilfe wird wahrscheinlich gegen den verbleibenden Arbeiter erhoben, wie berichtet wurde, von Rai Fernsehen. Dieser Individuum, wie Giacomo B., hatte enge Beziehungen zu Italien, hatte er nach Italien per Zug aus Frankreich zurückgekehrt, nur wenige Tage nach Giacomo's Verurteilung.
Die Tatort, laut Ermittlungen, war der Gardasee, an dem der Neffe, mit Hilfe von zwei Komplizen, den Onkel vermutlich verbrannt haben soll. Einen der Komplizen ereilte tragisch, wahrscheinlich durch Selbstmord, kurz nach dem Vorfall.
Obwohl Giacomo B. in verschiedenen europäischen Ländern mehrere lebenslange Haftstrafen wegen seiner Verbrechen zu tragen hatte, gelang es ihm, die Gerechtigkeit zu entgehen und auf freiem Fuß zu bleiben, was Kritik an den italienischen Behörden für ihre Behandlung des Falls auslöste.
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