Die Theater in Mecklenburg-Vorpommern können nach Angaben von Kulturministerin Bettina Martin (SPD) bei Finanznot darauf vertrauen, dass ihnen geholfen wird. Bei der jüngsten Beratung zur Situation der Theater sei vereinbart worden, dass Land, Kommunen und Theater gemeinsam Lösungen für auftretende finanzielle Engpässe schaffen werden. «Dazu werden nun zeitnah mit jedem Theater und dem jeweiligen Träger Einzelberatungen geführt. Die Situation der einzelnen Häuser ist unterschiedlich. Deshalb ist es erforderlich, für jedes Theater eine individuelle Lösung zu finden», heißt es in einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung des Kulturministeriums.
Unmittelbar nach dem Treffen am Mittwoch hatte Martin darauf verwiesen, dass Land und Kommunen während der Corona-Pandemie zu ihren Theatern gestanden und trotz der Einschränkungen im Spielbetrieb die Fördermittel in vollem Umfang ausgezahlt hätten. «Damit konnten die Theater Rücklagen bilden, die nun eine gute Basis zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen sind», teilte sie mit, sicherte zugleich aber Hilfe bei Notlagen zu.
Nach Auffassung der oppositionellen CDU können die Theater in Mecklenburg-Vorpommern die massiven Preissteigerungen nicht allein bewältigen. Die CDU-Landtagsabgeordnete Katy Hoffmeister sieht deshalb Martin weiter in der Pflicht. «Für die Kostensteigerungen können die Theater nichts, vermeintliche Theaterrücklagen aus dem Ministerium heraus zur Verfügungsmasse zu erklären, ist reichlich unverschämt», sagte Hoffmeister am Donnerstag in Schwerin.
Sie stellte zudem in Zweifel, dass die Theater im Land in nennenswerter Größenordnung Rücklagen gebildet hätten. «Und selbst wenn es so sein sollte, dann sind diese Rücklagen die Basis für wichtige Investitionen», sagte die Unionspolitikerin. Sie kündigte an, bei den Theatern die Bedarfe abfragen und gleichzeitig in Erfahrung bringen zu wollen, ob es wirklich nennenswerte Rücklagen gebe.
In seiner Mitteilung machte das Ministerium nochmals deutlich: «Das Land und die Kommunen werden den Theatern helfen. Es geht mitnichten ausschließlich um den Einsatz der Rücklagen, sondern wo nötig auch um weitere Lösungen», heißt es wörtlich.