Testspiel gegen die Türkei: Deutsche Mannschaft gerät in persönliche Kritik
Die deutsche Fußballnationalmannschaft musste beim Heimdebüt von Nationaltrainer Julian Nagelsmann eine desaströse Niederlage hinnehmen.
Das 2:3 (1:2)-Spiel gegen die Türkei im Berliner Olympiastadion vor ausverkauftem Publikum mit 72.592 Zuschauern sorgte sieben Monate vor dem Heimstart der Europameisterschaft für Aufsehen. Ein herber Schlag.
Persönliche Kritik an der DFB-Mannschaft:
Trapp: Ter Stegens Einwechselspieler musste in der 17. Minute die erste Parade abwehren und war oft in die Spielvorbereitung eingebunden. Als sie das erste Gegentor kassierten, konnten sie nichts mehr tun, und als sie den Elfmeter kassierten, waren sie immer noch da.
Henrichs: Spielte eine Schlüsselrolle beim ersten Tor (dem 5.) mit einem schönen Pass auf Sane. Beim ersten Gegentor gab es keine Abstimmung mit den Bayern-Profis.
Tah: Als Spielmacher zunächst solider als sein Nachbar Rüdiger. Insgesamt war es jedoch Teil einer oft überforderten Abwehr.
Rüdiger: Erst voller Unsicherheit, dann gewinnt er sein Duell. Doch es gelang ihm nicht, der Viererkette Sicherheit zu geben.
Kimmich: In der Vorbereitung auf das Spiel gab es fast keinen Akzent, auch die Interaktion mit Gündogan war oft zu statisch. Also nicht die unverzichtbaren sechs, die 20 Minuten vor Schluss ausfallen.
Gündogan: Unter Buhrufen der türkischen Fans klärte der Kapitän in der 32. Minute im eigenen Strafraum. Anfangs war er kaum in die Offensive involviert, in der Schlussphase steigerte er sich jedoch.
Sane: Auch Torvorbereiter (Nr. 5) und Initiator zahlreicher Angriffe von rechts – aber mitverantwortlich für den ersten Gegentreffer (Nr. 38).
Brandt: Durch mehrere gute Gelegenheiten kam er oft an den Ball. Die zweite Hälfte war etwas mutig. Vergab die große Chance zum Ausgleich (74.). Zehn Minuten vor Spielende ausgeschieden.
Wirtz: Einer von Leverkusens vielen kreativen Spielern, er verlor den Leverkusener Vorsprung, zeigte aber vor dem 2:2 (in der 49. Minute) eine gute Leistung. Vor dem letzten Drittel (71. Minute) ausgewechselt.
Havertz: Als Linksverteidiger muss man verteidigen, also braucht man eine große Distanz. Offensiver gleichberechtigter Schütze (Fünfter). Führt per Handelfmeter zum 2:3 (70.)
Füllkrug: Kaum den Anschluss an Nagelsmanns System gefunden, aber dann ist er da, wo er sein muss: Das zehnte Tor im zwölften Spiel (48.) ) .
Goretzka: Spielte in der Schlussphase Kimmichs Rolle an der Seite von Gündogan. Es gibt keine Vorwärtsbewegung.
Gnabry: Deutschland hätte in den letzten 20 Minuten schneller spielen müssen. Kann seinen Rhythmus nicht ausnutzen. Vergab die Chance zum 3:3 (86.).
Ducksch: Gab spät im Spiel sein Debüt als Clown (81.). Keine Torchance.
Quelle: www.dpa.com