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Tesla hat bisher 26 Umweltvorfälle in Grünheide gemeldet

Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg
Die Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg.

Der US-Elektroautohersteller Tesla hat in den anderthalb Jahren seit der Eröffnung seiner Fabrik in Grünheide bei Berlin 26 Umweltvorfälle gemeldet. Das sind Informationen des Landesumweltamtes Brandenburg, die dem „Stern“ zufolge auch deutschen Nachrichtenagenturen vorliegen.

Dazu gehören verschüttete Flüssigkeiten wie Farbe, Diesel und Feuer. Nach Angaben der National Environment Agency handelt es sich bei diesen Vorfällen um Betriebsstörungen und nicht um größere Vorfälle im Sinne der Major Incidents Regulations. Ein Teil des Geländes liegt innerhalb einer Wasserschutzzone. Tesla wies die Bedenken zurück.

Der Autohersteller räumte ein, dass es während der Bauarbeiten und seit Beginn der Produktion auf dem Werksgelände zu mehreren Unfällen gekommen sei. Das Unternehmen sagte, keiner der Vorfälle sei nach den Bundesgesetzen zur Emissionskontrolle als erheblich einzustufen und habe keinen Umweltschaden verursacht. Bei Bedarf werden Korrekturmaßnahmen ergriffen.

Trinkwasser in Gefahr

Martin Pusch, Leiter Ökosysteme am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, spricht über die grundsätzlich hohen Risiken beim Trinkwasser. „Aufgrund der geringen Rückhaltekapazität des Untergrunds ist die Gefahr einer Schädigung der Trinkwasserversorgung hoch“, sagte Push der Nachrichtenagentur dpa.

Brandenburgischer Umweltminister Axel Vogel (Grüne) sollte „Stern Auf die Frage, ob eine Verunreinigung des Grundwassers unterhalb der Fabrik ausgeschlossen werden könne, antwortete er: „Stern“ berichtete: „Das kann ich ausschließen.“ Die Überwachung ist normal.

Bei dem Unfall traten 15.000 Liter Farbe, 13 Tonnen Aluminium sowie 50 und 150 Liter Dieselkraftstoff aus. Nach Angaben der Nationalen Umweltbehörde wurden die Farbe und das Aluminium fachgerecht bzw. ordnungsgemäß behandelt. Im Fall von Diesel wurden irgendwann die Dielen ausgegraben. Der „Stern“ berichtete außerdem, dass nach einem Brand im September 2020 bis zu 300 Liter Löschwasser im Boden versickerten; im Mai 2023 seien an einer Tankstelle vor Ort 250 Liter Diesel ausgelaufen. Die Nationale Umweltbehörde machte keine Angaben.

Der Unfall mit 15.000 Litern Farbmischung in der Lackiererei im April 2022 ist bekannt. Die Untere Wasserbehörde des Landkreises Oder-Spree stufte die Flüssigkeit damals als schwach wassergefährdend ein und war noch nicht in das Grundwasser gelangt. Der Wasserverband Strausberg-Erkner sprach jedoch von einem erheblichen Vorfall.

Acht Brände seit März 2022

Seit März 2022 kam es außerdem zu acht Bränden. Nach Angaben der Nationalen Umweltbehörde brach im September 2022 auf einer illegalen Mülldeponie ein Feuer aus, das durch kaputte Batterien in hölzernen Versandkisten verursacht wurde. Löschwasser wurde aufgefangen und die betroffene unbefestigte Fläche ausgegraben. Wenige Tage später fingen dort Pappe und Holz Feuer. Löschwasser ist versickert, Bodenproben weisen jedoch keine Auffälligkeiten auf.

Tesla produziert seit März 2022 Elektrofahrzeuge in Grünheide. Umweltschützer und Naturschützer sehen Gefahr, weil ein Teil der Anlage in einem Wasserschutzgebiet liegt. Tesla wies die Bedenken zurück. Das Werk Grünheide beschäftigt nach neuesten Unternehmensangaben rund 11.000 Mitarbeiter und produziert jährlich rund 250.000 Fahrzeuge. Tesla will seine Fabrik erweitern.

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