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Terrorgefahr auf Weihnachtsmärkten: Räumungen in Göppingen

Im Zusammenhang mit der Planung des Anschlags wurden drei Personen festgenommen und einer abgeschoben – als terroristische Drohungen die Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt trübten. Vor allem Polizeigewerkschaften forderten Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit.

Die Polizei schützt den Weihnachtsmarkt. Foto.aussiedlerbote.de
Die Polizei schützt den Weihnachtsmarkt. Foto.aussiedlerbote.de

Notfälle - Terrorgefahr auf Weihnachtsmärkten: Räumungen in Göppingen

Der Göppinger Weihnachtsmarkt wurde am Samstagabend aufgrund von Drohungen evakuiert, nachdem drei Personen wegen der Planung eines Terroranschlags festgenommen worden waren. Mittlerweile ist der Markt wieder für Besucher geöffnet. Ein Polizeisprecher sagte, ein Mann habe am Samstagabend telefonisch Drohungen ausgesprochen.

Die Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg wurden daraufhin schnell geschlossen. Es ist unklar, wer der Mann war, der die Drohung ausgesprochen hat. Zum Inhalt der Drohung machte der Sprecher aus taktischen Gründen keine Angaben.

Jochen Kopelke, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), hatte zuvor darauf hingewiesen, dass der Schutz der Weihnachtsmärkte eine Belastung für die Polizei darstelle. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte er, dass die Polizei dort einen großen Personaleinsatz benötige: „Die Durchsetzung erfolgt durch Dienstplanänderungen, Urlaubsverbote und Überstunden.“ Diese Sonderschichten seien nicht dauerhaft durchzuhalten.

GDP-Chef fordert mehr Videoüberwachung

Kopelke empfiehlt, Weihnachtsmärkte häufiger per Video zu überwachen. „Die Videoüberwachung von Weihnachtsmärkten ist ein sinnvolles Instrument, das unter Einsatz bester Technik intensiv genutzt werden sollte“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Dies kommt bisher nur in Einzelfällen vor, da eine präventive Videoüberwachung aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen oft nicht möglich ist.

Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), stimmt zu, dass die Polizei unter enormem Druck steht. „Einerseits versucht die Polizei, jüdische Einrichtungen wegen des Gaza-Krieges zu schützen. Andererseits kann die Bundespolizei auf Weihnachtsmärkten in den Bundesländern keine Unterstützung leisten, weil diese an die Grenze angeschlossen sind“, sagte er RND. Dort werden auch diejenigen abgefangen, die eine Gefahr darstellen oder darstellen könnten.

Wegen des Verdachts der Planung eines Anschlags verhaftet

Zwei junge Männer im Alter von 15 und 16 Jahren wurden kürzlich in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg wegen des Verdachts der Planung von Anschlägen auf Weihnachtsmärkte festgenommen. Auch im niedersächsischen Helmstedt wurde ein 20-jähriger Mann festgenommen. Nach Angaben des Landeskriminalamtes erhielt die Polizei Hinweise darauf, dass der Verdächtige eine schwere Gewalttat plante.

Die beiden jungen Männer wurden festgenommen. Ihre angebliche Planung erinnerte an den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in der Berliner Gedächtniskirche vom 19. Dezember 2016, bei dem 13 Menschen getötet wurden, darunter einer, der Jahre später starb.

Darsteller sehen Sicherheit und Geborgenheit

Allerdings versicherte Frank Hackelberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Künstlerbundes, der Rheinischen Post am Samstag: „Die 3.200 Weihnachtsmärkte in Deutschland sind sicher. Die Menschen sollten vorsichtig sein, aber keine Angst.“

Verfassungsschutz sieht erhöhte Terrorgefahr

Bereits vor Bekanntwerden der jüngsten Festnahmen hatte der Bundesdienst für Verfassungsschutz vor der Gefahr möglicher Terroranschläge gegen jüdische und israelische Menschen und Institutionen sowie „westliche Länder“ im Kontext des Nahostkonflikts gewarnt . „Deutlicher Anstieg. Die größte Gefahr geht daher nicht von Anhängern der Hamas oder der pro-iranischen Hisbollah aus, sondern von Terrorgruppen wie Al-Kaida oder dem sogenannten Islamischen Staat (IS).

Alliance erfordert die Speicherung von IP-Adressen

Unionsvizepräsidentin Andrea Lindholz (CSU) forderte vorsorglich die Speicherung von IP-Adressen. Der Innenminister der Rheinischen Post forderte, dass Innen- und Justizministerium „unverzüglich einen Aktionsplan zur Bekämpfung des islamistischen Terrorismus vorlegen sollten, wie es im Bereich des Rechtsextremismus schon seit langem der Fall ist“. „Dazu gehört insbesondere die Verpflichtung, IP-Adressen zum Zwecke der Terrorismusbekämpfung über mehrere Monate zu speichern.“ Der Europäische Gerichtshof hatte vor mehr als einem Jahr angekündigt, dass dies zum Zweck der Terrorismusbekämpfung zulässig sei.

Lindholz warnte: „Die Situation darf nicht so sein wie jetzt, wo es tatsächlich vom Zufall abhängt, ob Ermittler einem Terroristen eine IP-Adresse zuordnen können.“ Die Bedrohung durch den islamischen Terrorismus in Deutschland sei nie verschwunden. „Aufgrund der einseitigen Fokussierung der Bundesregierung auf den Rechtsextremismus ist das etwas übersehen worden. Mittlerweile ist klar, dass das ein Fehler war.“

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Quelle: www.stern.de

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