Nach den verheerenden Waldbränden auf Hawaii mit mindestens 114 Toten kämpfen Einsatzkräfte in mehreren Ländern weiter gegen heftige Feuer. Vor allem auf der bei Urlaubern beliebten Kanaren-Insel Teneriffa, in Griechenland und in mehreren Provinzen Kanadas brennt es weiter.
Auf Teneriffa erfassten die Flammen bereits etwa 120 Quadratkilometer Natur – das entspricht gut 16.000 Fußballfeldern oder fast sechs Prozent der spanischen Atlantik-Insel. In Griechenland und Kanada dagegen gab es Hoffnung auf eine baldige Entspannung.
Teneriffa
Bislang gibt es nirgendwo Berichte über Tote. Das Leiden zum Beispiel auf Teneriffa ist aber groß: «Wir sind in Panik geraten (…) das ist für uns Canarios eine Katastrophe», sagte der Rentner Antonio Jiménez der regionalen Digitalzeitung «CanariasAhora». Nach amtlicher Schätzung waren es bis Sonntag rund 13.000 Menschen auf Teneriffa, die dem Evakuierungsaufruf der Behörden in den betroffenen Gebieten im Norden und Nordosten folgten.
Genau weiß man es aber nicht, denn die große Mehrheit geht nicht zu den eigens vor allem in Turnhallen eingerichteten Notunterkünften, sondern zu Freunden und Verwandten. In den touristischen Gebieten herrsche derweil Normalität, hieß es. Die Polizei sieht Brandstiftung als Ursache inzwischen als erwiesen an.
Der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo sprach von einem der schlimmsten Brände auf der Insel in den vergangenen 40 Jahren. Bei der Brandbekämpfung werden bis zu 300 Einsatzkräfte gleichzeitig sowie 24 Löschflugzeuge und Hubschrauber eingesetzt. Das schwer zugängliche Gelände, die widrigen Wetterbedingungen mit extremer Trockenheit, Hitze von bis zu 34 Grad und starken Winden sowie die starke Rauchentwicklung erschwerten die Löscharbeiten. Betroffen ist den Behörden zufolge eine Fläche von gut 12.800 Hektar, was in etwa der Größe von 18.000 Fußballfeldern entspricht.
Griechenland
Leichte Entspannung im äußersten Nordosten Griechenlands: dort konnten unter massivem Einsatz von Löschflugzeugen mehrere große Wald- und Buschbrände gestern teils unter Kontrolle gebracht werden. «Die Lage ist etwas besser», sagte ein Feuerwehrmann dem Staatsradio (ERA -1).
Die Gefahr sei aber noch nicht vorbei. Die Flammen haben laut den Behörden mehrere Häuser in der Ortschaft Loutros beschädigt und auch Agrarland zerstört. Acht Dörfer in der Nähe der Stadt Alexandroupolis wurden evakuiert.
Kanada
In der kanadischen Provinz British Columbia vereinten sich zwei Brände bis Samstagabend zu einem Feuer der Größe von mehr als 41.000 Hektar. Betroffen war die Region um den See Shuswap Lake im Süden der Provinz. Auf Bildern des Senders CBC waren im Ort Scotch Creek zerstörte Häuser und ausgebrannte Autos zu sehen. Offizielle Angaben zu den Schäden gab es zunächst nicht. In der gesamten Provinz galten Anordnungen, dass etwa 35.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden sollen, wie der lokale Premierminister David Eby mitteilte.
Touristische Reisen in den betroffenen Gebieten wurden ab sofort untersagt, damit die Unterkünfte für Einsatzkräfte und Evakuierte frei bleiben. Derweil wurden weitere Löschtrupps und Werkzeuge zur Verfügung gestellt, die vor allem Häuser in der Stadt West Kelowna vor dem Niederbrennen schützen sollen. Das sogenannte McDougall Creek Fire dort erstreckte sich nach Schätzungen der Behörden am Sonntag über eine Fläche von 11.000 Hektar. Der Brand hatte sich in seiner Größe seit Freitag mehr als verzehnfacht. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, mehrere Gebäude wurden zerstört.
Waldbrände sind in vielen Regionen Kanadas üblich. Derzeit erlebt man aber die schlimmste bekannte Saison in der Geschichte des Landes. Experten sehen die extremen Feuer auch als Folge der Klimakrise, die unter anderem zu ausgetrockneten Böden geführt habe.