Der Anruf kam völlig unerwartet. „Hallo Mama. Ich hatte einen schrecklichen Autounfall“, schluchzt eine Frau. „Ich bin bei der Polizei. Ich wurde verhaftet. Ich habe eine Frau überfahren.“ Der Schock war zunächst groß, der Beginn einer perfiden Masche, die in den letzten Jahren immer häufiger vorkommt.
Die beiden Männer mussten aufgrund des sogenannten Schock-Telefonats in verschiedenen Verfahren vor Gericht erscheinen. In dieser Woche ist das Landgericht München zuständig. Als Teil einer organisierten Bande sollen sie vor allem ältere Opfer um insgesamt fast 300.000 Euro betrogen haben. Zu Beginn des ersten Prozesses am Montag gab der Angeklagte zu, als angeblicher Sammler Bargeld und Schmuck von Opfern gesammelt zu haben. Der zweite Prozess begann am Freitag.
Es kommt nicht selten vor, dass sämtliche Ersparnisse verloren gehen
Anrufe verschiedener Gruppen können in die eingangs beschriebene Richtung verlaufen – die bayerische Polizei hat den Anruf aufgezeichnet. Die Vorgehensweise bei der Betrugsmasche ist fast immer die gleiche: Nach dem mutmaßlichen Angehörigen übernimmt ein beschuldigter Polizeibeamter oder die Staatsanwaltschaft das Gespräch, redet mit der angerufenen Person und droht damit, dass der Angehörige wegen des von ihm verursachten Unfalls festgenommen wird. Sofern es sich nicht um eine Anzahlung in Höhe von mehreren zehntausend Euro handelt, übergeben Sie diese dem Kurier, dem Zahlungsempfänger. Diese Anrufe ziehen sich oft über Stunden hin und führen zum Verlust aller Ersparnisse.
Schlüsselelement des Telefongesprächs: Einen extremen Notfall vortäuschen. „Die emotionale Belastung der Opfer war sehr groß“, sagte Juliane Lomb, stellvertretende Leiterin der Abteilung Wirtschaftskriminalität beim Bundeskriminalamt. Das Enkeldrama ist viel größer. „Wenn der sogenannte Angehörige am Telefon mit weinerlicher Stimme agiert, ist es wahrscheinlicher, dass das Opfer die Geschichte glaubt.“
Einzelne betroffene Bereiche
Täter Nach unserem Verständnis Die Polizei kommt überwiegend aus dem Ausland. Als Schwerpunkte hat das Bundeskriminalamt Polen, Tschechien und das Vereinigte Königreich ausgemacht. Vor Ort erfolgt lediglich die Abholung von Geld und Eigentum, das dann schnell über die Grenze gebracht wird. Opfer gibt es in ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern. Betroffen sind einzelne Bereiche, in denen Sammlerwerke gebündelt werden können.
Im Dezember 2022 führte eine Bande namens Stuttgart und Innsbruck, Österreich, vier Bündel durch, von denen zwei erfolgreich waren. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft holt ihn der 21-Jährige seit Montag vor Gericht ab. Das 43-jährige Mitglied der Gruppe, die vom Saarland bis München arbeitet, muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft ab Freitag Fragen beantworten. Bei zwei von sieben Anrufen war die Masche erfolgreich.
Kriminelle beziehen Telefonnummern typischerweise aus Telefonbüchern, aber auch Kontaktlisten möglicher Opfer kursieren im Dark Web, sagte Juliane Lomb vom FBI. Kriminalpolizei. Wenn Sie einen Anruf von der Polizei erhalten, in dem Sie um Bargeld gebeten werden, legen Sie auf und rufen Sie 911 an. Allerdings gehen die Ermittler davon aus, dass viele Fälle der Polizei gar nicht bekannt waren. Opfer melden Betrügereien oft nicht: Sie schämen sich, dass sie darauf reingefallen sind.