Tausende besuchen Gottesdienste und Feste
Tausende Menschen in Sachsen-Anhalt feierten am Dienstag an mehreren Orten auf unterschiedliche Weise den Reformationstag. Wie die Evangelische Kirche Mitteldeutschland (EKM) und die Evangelische Landeskirche Anhalts mitteilen, gibt es vielerorts Festgottesdienste, außerdem Konzerte, Ausstellungen, Führungen und Feste. Zentrale Gebets- und Feierorte sind wie jedes Jahr die lutherischen Städte Wittenberg und Eisleben, es sollen aber auch Magdeburg, Merseburg, Halle und Stendal sowie viele kleinere Kirchengemeinden Aktivitäten organisiert haben.
In der lutherischen Stadt Wittenberg locken die Reformationsfeste tausende Besucher mit historischen Marktspektakeln und öffentlichen Stadtführungen an. Nach Angaben der Marketinggesellschaft der Stadt gibt es in der Altstadt Musik, altes Kunsthandwerk, Shows sowie Essen und Trinken. Zentrale Standorte sind Schlossplatz, Schlosswiese, Cranach-Hof sowie Schlossstraße und Coswiger Straße. Stadtführungen von der Schlosskirche bis zum Lutherhaus erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit wie die 95 Klangaufsätze zum Bunkerberg und die geführte Ausstellung im Cranach-Haus.
„Hurra, es regnet nicht“, sagte ein Wittenberger Stadtmarketingsprecher am Dienstagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist umso erfreulicher, weil Wetterfaktoren immer eine sehr wichtige Rolle spielen.“ Pünktlich um 11 Uhr habe sich die Altstadt in einen „bunten Ameisenhaufen“ verwandelt, sagte der Sprecher.
In Eisleben führte der Reformator Martin Luther höchstpersönlich das interessierte Publikum auf einen kostümierten Rundgang durch die Stadt. In der Kirche San Andreas fanden außerdem die Einweihung der Orgel, ein Konzert und ein Vortrag zum Thema „Die Worte sollen die Menschen auf die Beine stellen!“ statt. Nach Angaben der Stadt finden die Programme im Lutheran Death Home statt.
In Gernrode im Harz wurde nach Angaben eines Sprechers der Evangelischen Landeskirche Anhalts in der Stiftskirche eine Gedenktafel zum Gedenken an den Reformator Stephan Molitor enthüllt. Dieser Mann, der 1576 starb, soll der erste protestantische Pfarrer und Direktor von Jeenrod gewesen sein. Weitere reformatorische Aktivitäten sollen in den Kirchengebieten Köthen, Zerbst, Dessau-Roslau, Oranienbaum und Bernburg stattgefunden haben.
Am Reformationstag gedenken Protestanten auf der ganzen Welt des Beginns der Reformation, indem sie in Wittenberg die Fünfundneunzig Thesen Martin Luthers (1483-1546) veröffentlichen. Mit seiner Kritik an der Kirche seiner Zeit leitete Luther die Veränderungen ein, die später zur Entstehung der protestantischen Kirche führten.
Der Reformationstag am 31. Oktober ist ein wichtiger Tag im protestantischen Feiertagskalender. Seit der Vereinigung begehen die Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen diesen Tag seit 2018 als gesetzlichen Feiertag, auch Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein erklären diesen Tag zum gesetzlichen Feiertag.
Quelle: www.bild.de