IG Metall, Betriebsrat und Geschäftsleitung der Neptun Werft in Rostock haben sich auf einen Tarifvertrag verständigt, der unter anderem ab 2024 eine 35-Stunden-Woche vorsieht. Das teilte die zur Papenburger Meyer-Gruppe gehörende Werft am Freitag mit. Mit dem Tarifvertrag würden die Standorte Neptun Werft und Neptun Logistik sowie die Beschäftigung in den Unternehmen in Warnemünde bis Ende 2029 gesichert.
«Die Neptun Werft ist damit der erste Industriebetrieb in Mecklenburg-Vorpommern, der die 35-Stunden-Woche einführt. Eine Beschäftigungszusage bis Ende 2029 und eine umfassende Altersteilzeitregelung, das geht nur mit Tarifvertrag», betonte Stefan Schad, Geschäftsführer der IG Metall Rostock-Schwerin.
Das Unternehmen verwies darauf, dass die Werft sich mit der reduzierten und flexibleren Arbeitszeitgestaltung als attraktiver Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern präsentieren könne. Mit Einführung der 35-Stunden-Woche werde im Gegenzug eine gewisse Flexibilität der Mitarbeiter sowie eine Erhöhung der Produktivität erwartet.
Betriebsratsvorsitzender Thomas Behrens äußerte sich zufrieden über den Tarifvertrag. Damit werde die Attraktivität der Neptun Werft als Arbeitgeber gesteigert und mittelfristig die Ungleichheit zwischen den Tarifverträgen Ost und West beendet. «Wir sind sehr froh, dass wir als Vorreiter in Mecklenburg-Vorpommern den Schritt zur 35-Stunden-Woche mit dem Arbeitgeber vereinbaren konnten.»
Die rund 450 Mitarbeiter zählende Neptun Werft ist nach eigenen Angaben gut ausgelastet. An dem Standort werden unter anderem zwei Tankschiffe für die Deutsche Marine und das Forschungsschiff Meteor IV für das Bundesministerium für Forschung und Bildung gebaut. Zudem laufen Überlegungen zum Einstieg in den Bau von Konverterplattformen für die Offshore-Industrie.