Ein Formfehler rettete einen Informatiker nach jahrelangem Strafverfahren vor der Haft. Der Mann wurde in erster und zweiter Instanz wegen angeblich versuchten Betrugs an einem Bugatti Chiron im Wert von knapp 5 Millionen Euro verurteilt.
Der Anklage zufolge hatte sich der 48-Jährige im Mai 2017 bei einem Düsseldorfer Autohaus als Multimillionär ausgegeben, Interesse am Kauf des Luxus-Sportwagens bekundet und mit gefälschten Kontoinformationen den Ruf verschleiert.
Aber der Autohändler wurde rechtzeitig misstrauisch. Als der Informatiker zum Kauftermin auftauchte, standen ihm zwei als Mechaniker verkleidete Polizisten zur Seite. Arbeitslos und mittellos wurde der Mann festgenommen und wegen versuchten Betrugs angeklagt.
Der zweite Prozess des Bezirksgerichts verurteilte ihn zu 14 Monaten Gefängnis auf Bewährung. Erst in dritter Instanz, einer Revision beim Landgericht, wurde dem 48-Jährigen ein Fehlzeitpunkt der Tat vorgeworfen.
Nach mehr als fünf Jahren kehrte der Prozess schließlich vor das Landgericht zurück und wurde am Dienstag mit einer Geldstrafe von 1.000 Euro ausgesetzt. Der Bugatti Chiron hat 1500 PS, vier Turbolader, acht Liter Hubraum, 16 Zylinder und drosselt auf 420 Stundenkilometer.
Vor dem Düsseldorfer Landgericht behauptete der Informatiker 2019, er habe den Bugatti nicht gekauft, sondern liegen lassen und bei seiner Bestellung lediglich die Zahlungsfähigkeit britischer Investoren prüfen wollen.