Die Pharmabranche im Südwesten hat im ersten Halbjahr 2023 Produktion und Umsätze um etwa ein Zehntel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert. Bei der Chemieindustrie sieht es dagegen deutlich schlechter aus, wie die Verbände der Chemie- und Pharmaindustrie Baden-Württemberg am Freitag mitteilten. Dort sei die Produktion um zehn Prozent, die Umsätze seien um 1,1 Prozent gesunken. «Das Jahr 2023 ist auf jeden Fall verloren», sagte Winfried Golla, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie Baden-Württemberg in Baden-Baden. «Die Lage ist wirklich ernst. Wir sehen auch keine Impulse, dass sich daran etwas ändern wird.»
Eine Umfrage bei Mitgliedsunternehmen ergab den Angaben zufolge, dass jeder fünfte Betrieb in den ersten sechs Monaten des Jahres Verluste eingefahren habe. Mehr als ein Drittel verzeichne Gewinnrückgänge. Nur 20 Prozent hätten für das Gesamtjahr positive Umsatzerwartungen. Hauptprobleme seien Energiekosten, Bürokratie und Fachkräftemangel.
In den Verbänden sind 475 Unternehmen mit rund 110 800 Beschäftigten organisiert. Pharma ist mit 44 Prozent die größte Teilbranche.