Der Hoyerswerdaer Zoo setzt nach dem Verlust seiner Humboldt-Pinguine in der Vergangenheit nun auf Brillenpinguine. Für die 18 ersten Exemplare der in Südafrika beheimateten und stark bedrohten Art wurde die alte Anlage für die Vögel optimiert und deren Bedürfnissen angepasst, wie der private Tierpark am Montag mitteilte. Die je neun Weibchen und Männchen, darunter zehn graugefiederte Jungtiere ohne die typische Gesichtsmaske, hätten sich seit Anfang September an ihr neues Zuhause und ihre Betreuer gewöhnt. «Wir haben uns Zeit genommen und uns mit jedem Pinguin befasst», versicherte Vogelrevier-Tierpflegerin Carolin Adler.
Die Tiere aus dem Artis Zoo Amsterdam (Niederlande) und dem Opel Zoo im hessischen Kronberg erkundeten schon ihr neues Areal. Das wurde mit Förderung des Freistaates für rund 50.000 Euro umgebaut, zusätzliche Bruthöhlen zum Rückzug, ein gedämmtes Winterhaus mit Fußbodenheizung und Lüftungsanlage sowie ein Wasserbecken mit Strand wurden geschaffen.
Die früher dort gehaltenen Humboldt-Pinguine, die in freier Wildbahn an der Pazifikküste von Peru und Chile in Südamerika leben, waren zwischen 2018 und 2021 verendet. In vielen der Fälle wurden Pilzinfektionen als Ursache festgestellt. Nun will sich der ostsächsische Tierpark mit Brillenpinguinen am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm beteiligen – der erste Nachwuchs wird nach Angaben einer Zoo-Sprecherin «frühestens 2024» erwartet.