zum Inhalt
LibyenNaturregenfälletoteUnwetterWetter

Sturm in Libyen – Minister rechnet mit Tausenden weiteren Toten

Unwetter in Libyen
Überflutete Straßen im libyschen Marj. Nach heftigen Unwettern befürchtet die Regierung Tausende Tote.

Nach schweren Unwettern in Libyen befürchtet die Regierung Tausende Todesopfer im Osten des Landes. Es werde erwartet, dass mehr als zweitausend Menschen sterben würden, sagte Osama Hammad, der Premierminister einer der rivalisierenden Regierungen des Bürgerkriegslandes, gegenüber dem Fernsehsender Al-Massar. Tausende weitere Menschen werden in dem Land mit fast sieben Millionen Einwohnern vermisst. Über die Zahl der Todesopfer gab es zunächst keine unabhängigen Angaben. Sturm Daniel hat am Sonntag Libyen getroffen.

Im Jahr 2011 brach in Libyen nach dem Sturz des Langzeitherrschers Muammar Gaddafi ein Bürgerkrieg aus. Noch immer wetteifern viele Milizen um Einfluss in dem ölreichen Staat. Derzeit wetteifern zwei rivalisierende Regierungen mit je einem Sitz im Osten und Westen um die Macht. Alle diplomatischen Bemühungen, den Konflikt friedlich zu lösen, scheiterten bisher. Das Ausland verschärfte den Konflikt zusätzlich.

Stärkste Regenfälle seit mehr als 40 Jahren

Die Regierung in der Hauptstadt Tripolis unter Premierminister Abdul Hamid Dbeibah sprach von den stärksten Regenfällen seit mehr als 40 Jahren.

Georgette Gagnon, die humanitäre Koordinatorin der Vereinten Nationen in Libyen, forderte die internationale Gemeinschaft auf, schnell zu reagieren. „Erste Berichte deuten darauf hin, dass Dutzende Dörfer und Städte stark vom Sturm betroffen waren“, schrieb Gagnon und verwies auf die Region im Nordosten, die besonders betroffen sei. Nach Angaben des Gemeinderats sei die Lage in der Stadt Derna „außer Kontrolle“ gewesen. Dort sollen sich zwei Personen aufgehalten haben. Ein Dammbruch. Nach Angaben der Einsatzkräfte gestalteten sich die Rettungsmaßnahmen zeitweise schwierig. Sie waren auf Unterstützung durch Hubschrauber angewiesen. Strom- und Internetverbindungen waren unterbrochen. Das betroffene Gebiet wurde zum „Katastrophengebiet“ erklärt.

Kommentare

Aktuelles