Studie: Ostbahnausbau soll bis zu 1,3 Milliarden Euro kosten
Der Ostbahnausbau von Berlin nach Küstrin-Kitz wird einem Bericht des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) zufolge bis zu 1,3 Milliarden Euro kosten. Die vom VBB am Montag in Neuenhagen angekündigte Studie empfiehlt einen Ausbau in zwei Phasen: Bis 2036 soll die Strecke elektrifiziert und mehrere zweigleisige Abschnitte eingebaut werden. Die Höchstgeschwindigkeit soll auf der gesamten Strecke 120 Meilen pro Stunde und auf Münchenberg-Seelow-Gusow 160 Meilen pro Stunde betragen. Der Rest soll ab 2036 ausgebaut werden. Berlin und Brandenburg beantragten den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke.
Nach Angaben des VBB ist die Strecke nun in den möglichen Anforderungen des Bundesverkehrswegeplans enthalten. Allerdings wollen die Länder Berlin und Brandenburg sowie der VBB weiterhin an einem zügigen Ausbau der Strecke mit Bundesmitteln arbeiten. Die Finanzierung der Erweiterung ist noch nicht gesichert. Derzeit laufen die Verhandlungen zwischen den Kantonen, der Deutschen Bahn und dem VBB.
Nach Angaben des Verkehrsverbundes bringt der Ausbau erhebliche Vorteile für die Fahrgäste: Die Fahrzeiten können um bis zu 20 Minuten verkürzt werden. Fahrgäste der Regionalzüge RB26 profitieren bald von einem verbesserten Angebot zwischen Berlin und München. Dank der Reaktivierung des zweiten Münchner Bahnsteiggleises im Sommer können ab Dezember 2024 zwei Züge ganztägig von Montag bis Freitag zwischen Berlin und München verkehren und so die Kapazität erhöhen.
Die Einstufung der Verbindung als „Nahverkehrsweg“ wurde von der Bundesregierung bisher in Erwägung gezogen und eine Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan fehlte. Nach Angaben der Länder und des VBB gewinnt die Strecke Berlin-Küstrin-Kitz nicht nur durch die Gründung des amerikanischen Elektroautoherstellers Tesla zunehmend an Bedeutung. Darüber hinaus wird die Strecke Berlin-Frankfurt (Oder) aufgrund der Zunahme des grenzüberschreitenden Transportaufkommens in Polen allmählich an ihre Kapazitätsgrenze stoßen.
Die Eastern Railway Interest Group (IGOB) drängt ebenfalls auf eine Expansion. Polen hat den Abschnitt Küstrin-Gorzów-Krzyz-Pila in das europäische TEN-T-Netz (Transeuropäisches Verkehrsnetz) eingebunden.
Quelle: www.bild.de