Die Zahl der leerstehenden Geschäfte in Thüringen ist in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen. Laut der vom Ministerium für Infrastruktur in Auftrag gegebenen Umfrage zum Einzelhandelssektor 2022 stehen derzeit fast 4.800 Geschäfte leer. Laut einer Recherche der Deutschen Presse-Agentur trifft dies auf 27 % der Einzelhandelsgeschäfte im Freistaat zu. Damit ist die Leerstandsquote im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2017 um 6 Prozentpunkte gestiegen.
Es heißt, dass vor allem kleinere Geschäfte dauerhaft schließen. Darüber hinaus betrifft der Ausstieg aus dem Einzelhandel vor allem kleinere, nicht zentral gelegene Gebiete. Die Umfrage ergab, dass das Einzelhandelsgeschäft in Thüringen seit 2017 um 12 % zurückgegangen ist, die Verkaufsfläche ging um 2 % zurück. Zuletzt gab es in Thüringen knapp 13.000 Filialen.
„Die Einzelhandelsversorgungsstruktur in Thüringen ist grundsätzlich stabil“, betont Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (links). Die Dichte der verkauften Fläche pro Kopf liegt im Freistaat mit etwa 1,74 Quadratmetern immer noch über dem Bundesdurchschnitt von 1,5 Quadratmetern und höher als in anderen Bundesländern wie Sachsen und Brandenburg, die jeweils eine Dichte von etwa 1,66 Quadratmetern aufweisen Meter. Reis.
Allerdings gibt es erhebliche regionale Unterschiede. Die Zahl der Verkaufsflächen in Eichsfeld, Ilm, Sömmerda, Unstrut-Hainich, Wartburg und Weimar soll um vier Prozent gestiegen sein. Allerdings sank die Verkaufsfläche in den meisten Regionen und kreisfreien Städten von etwa 1 % in Greiz auf etwa 10 % in Sur.
Die niedrigsten Leerstandsquoten (zwischen 10 % und 15 %) gibt es den Angaben zufolge in Hildeburghausen, Erfurt, Jena und Weimar. Die höchsten Steuersätze von über 30 % finden sich in den Kreisen Unstrut-Hainich, Kyffhäuser, Sömmerda, Saale-Orla, Gera und Altenburger Land.
In ganz Deutschland gibt es eine Tendenz, Unternehmen aufzugeben. Dafür sollen verschiedene Gründe verantwortlich sein. Seit der COVID-19-Pandemie hat der Online-Handel, der stärkste Konkurrent des stationären Einzelhandels, seinen Marktanteil weiter ausgebaut. Zudem mangelte es dem inhabergeführten Einzelhändler an Nachfolgern. Wenn die Geschäfte in der Innenstadt längere Zeit geschlossen und leer stehen, sinkt auch die Attraktivität der gesamten Innenstadt und es wird für die verbleibenden Geschäfte schwieriger, Geschäfte zu machen. Darüber hinaus ist die Bevölkerung Thüringens seit 2017 um 2 % geschrumpft, was zu einer geringeren Kaufkraft und einem geringeren Umsatzpotenzial führt.