zum Inhalt

In diesem Beitrag geht es nicht um blitzblanke Böden und bis zum Glanz polierte Fenster, sondern eher um eine Struktur und Ordnung, die manchmal trotz aller Aufgeräumtheit nicht vorhanden ist. Einige Menschen plagen sich damit, dass sie in ihrem Haus keine Übersicht schaffen können. Einerseits mag es vielleicht sogar sonderbar erscheinen, gibt es doch mittlerweile alle Art von Ordnungssystemen und Strukturierungsmethoden. Andererseits fehlt vielen Menschen schlichtweg die Zeit oder die notwendige Fantasie, um Struktur in gewisse Bereiche zu bringen.

Ordnung im Papierchaos

Ein Brief hier, ein Brief da – und schon stapelt sich der Berg an ungeöffneten und nicht verarbeiteten Schreiben. Die meisten Menschen tun sich mit dem Einsortieren der eigenen Unterlagen sehr schwer. Dann sucht man auf die Schnelle irgendein wichtiges Dokument und findet es nicht. Oder man findet es, wenn es man es nicht mehr braucht und vor allem dort, wo man es nie vermutet hätte.

Viele Menschen schwören darauf, die Dokumente und wichtige Schreiben gleich einzusortieren. Um sich die Aufgabe zu erleichtern, sollte man im Vorfeld die Ordner kategorisieren und an einen sichtbaren Ort abstellen. Doch nicht alle haben die Zeit und auch nicht die Nerven wegen jedem Papierchen die Ordner raus zu kramen. Wer lieber erst hortet und dann sortiert, darf es gern machen, aber auch da bedarf es einer Vorgehensweise nach einem bestimmten System.

Damit keine wichtigen Dokumente verloren gehen, sollten die Briefe und Schreiben an einem bestimmten Ort abgelegt werden, bis sie verarbeitet werden können. Dazu könnte man eine Art Briefkiste aufstellen, wo erstmal alle Schreiben landen. Bei Bedarf weiß man, wo man suchen muss und rennt nicht erstmal stundenlang im Haus herum, auf der Suche nach dem gewünschten Dokument. Wird die Kiste zu voll oder schaufelt man sich endlich mal etwas Zeit frei, dann können die Briefe in alle Ruhe angeschaut, einsortiert oder entsorgt werden.

Nicht im ganzen Haus verstreuen

In der Küche schnell einen Brief abgelegt, im Wohnzimmer einen wichtigen Zettel an einen sichtbaren Ort angebracht, im Schlafzimmer eine Notiz angepinnt: Manche Menschen meinen, dass eine Verteilung an „sichtbaren Orten“ sie davor bewahrt, Sachen zu verlieren oder zu vergessen. Alle zusammenhängenden und wichtigen Informationen sollten immer an einer Stelle konzentriert werden. Man kann es durchaus nach Bereichen sortieren, allerdings muss man wissen, wo man welche Informationen findet.

So können zum Beispiel persönliche Angelegenheiten und Dinge (Arzttermine, persönliche Post, etc.) gern fernab aller Augen im Schlafzimmer abgelegt werden. Wichtige Termine, die zum Beispiel die Kinder oder die Familie betreffen, können in der Küche platziert werden: Am Kühlschrank, im Familienkalender oder an der Termin-Pinnwand. So hat man die wichtigsten Sachen stets vor Augen und im Blick.

Am besten nichts durcheinander im Haus verstreuen, in der Hoffnung, es bei Bedarf schnell finden zu können. Denn wir Menschen sind vergesslich: Mit der Zeit entfallen uns Sachen und vor allem, wo wir was abgelegt haben sollen.

In Häppchen oder auf einen Schlag?

Für die meisten stellt die Frage nach der Regelmäßigkeit und Effizienz die größte Herausforderung dar. Ist es besser häppchenweise etwas abzuarbeiten oder sich lieber auf einmal mit dem großen Haufen Arbeit zu beschäftigen? Ein Universalrezept gibt es hierbei nicht. Das hängt sowohl von der eigenen Persönlichkeit als auch von der Alltagsstruktur.

Menschen, die einen nahezu gleichbleibenden Alltag führen, können es sich eher leisten, jeden Tag eine bestimmte Zeit (oder gar Uhrzeit) einer Sache zu widmen. Wer zu gleichen Zeit zur Arbeit geht und nach Hause kommt und über seinen Wochenablauf eine klare Übersicht hat, kann sehr gut zum Beispiel jeden Tag sich eine halbe Stunde mit dem Haushalt oder Ordnen von Sachen beschäftigen.

Andere, die eher einen turbulenten Alltag leben, zum Beispiel unregelmäßige Arbeitszeiten haben, viel unterwegs sind oder jeden Tag einen anderen Ablauf haben, können solche Pläne nur schwer machen, weil jeder Tag anders ist. Diese Menschen bevorzugen es eher, die Arbeit „zu horten“ und eine bestimmte Aufgabe über eine längere Zeit abzuarbeiten. So wird es immer ein Großputz von mehreren Stunden, ein Waschtag, an dem die ganze Wäsche abgearbeitet und in die Schänke einsortiert wird, oder stundenlanges Sortieren von Dokumenten und Briefen, weil sich diese bereits in die Höhe stapeln. Manche empfinden diese Variante sogar als beruhigend, weil sie sich nicht jeden Tag oder zumindest nicht ständig um etwas kümmern oder mit einer Aufgabe plagen müssen, sondern sich erst dann damit beschäftigen, wenn diese anfällt oder ihre Erledigung längst fällig wird.

Sowohl die erste als auch die zweite Option haben ihren Reiz, ihre Vorteile und Nachteile. Bei der ersten behält man einfacher die Übersicht der getanen Dinge. Bei der zweiten muss man zudem auch noch die Stärke aufbringen, über bestimmte Sachen und das Chaos hinwegsehen zu können.

Struktur und Ordnung lassen sich lernen, sind viele Experten überzeugt. Es ist nicht nur die innere Einstellung, sondern man nimmt vieles auch aus seinem eigenen Erziehungszuhause mit. Bestimmte Verhaltensmuster werden von den Eltern übernommen, müssen aber nicht zwangsläufig weitergelebt werden, wenn sie das eigene Leben schwer machen. Viele Verhaltensmuster sind auch in erster Linie eine Sache der Gewohnheit – und Gewohnheiten kann man bekanntlich umstellen.

Ordnungsfreak oder Chaosgenie?

Eine Übersicht und Ordnung im Kleiderschrank, in Regalen und nicht zuletzt im Kopf können manche Situationen im Alltag aber wesentlich erleichtern, wenn man nicht ständig nach etwas suchen und stöbern muss. Wichtig ist, dass das eigene Ordnungssystem für einen selbst übersichtlich und strukturiert ist. Wenn das nicht der Fall ist, muss man versuchen, sich selbst „umzuerziehen“ und in seinem Chaos Ordnung zu schaffen. Bei manchen Menschen geht das Chaos auf tiefere psychologische Gründe zurück. Da sollte unbedingt ein Experte zu Rate gezogen werden. Auch das Internet bietet zahlreiche Hilfestellungen, wenn es um das Schaffen der Ordnung im eigenen Zuhause geht.

Kommentare

Aktuelles