Inmitten der Debatte um die Wahlkreisreform in Sachsen glaubt die Linke, dass die Koalition bremst. Rico Gebhardt, Vorsitzender der Linkspartei, sagte am Freitag gegenüber der CDU, sie verhalte sich “wie eine träge, ewige Landespartei, die den Fortschritt blockiert”. Die Sächsische Zeitung hatte zuvor berichtet, dass der vom Expertenausschuss des Freistaats vorgeschlagene umfassende Plan zur Wahlkreisreform kurz vor dem Scheitern stehe. Die Koalition hat sich bereit erklärt, eine der kleinsten Varianten zu unterstützen, die ebenfalls vorgeschlagen wurde. Andererseits ist eine Reduzierung von 60 auf 51 Wahlkreise nicht mehr möglich.
Als Lösungsvorschlag nannte Gebhardt einen Vorschlag seiner Fraktion, der darauf abziele, “ein für allemal stabile und sinnvolle Wahlkreise zu sichern”. Daher sollen statt 60 Einpersonenwahlkreisen 15 Mehrpersonenwahlkreise gebildet werden, in denen 4 bis 7 Personen Direktmandate gewinnen können. Die Zahl der Direktdelegierten wird von 60 auf 80 erhöht. Jede politische Partei und jede Wählervereinigung soll bis zu 6 Personen pro Wahlkreis vorschlagen können. “Dann können die Menschen nicht nur zwischen politischen Parteien wählen, sondern auch zwischen Kandidaten ihrer jeweiligen Partei, genau wie bei Kommunalwahlen.”