zum Inhalt

Streit um Tarifvertrag im Museum Peenemünde

Bettina Martin
Bettina Martin (SPD), Wissenschaftsministerin von Mecklenburg-Vorpommern, spricht auf einer Pressekonferenz.

Im monatelangen Streit um den Tarifvertrag des Historisch-Technischen Museums Peenemünde warf die CDU des Landtages der roten Regierung Fehlverhalten vor. „Die soziale Fassade der Landesregierung bricht zusammen und das Linksbündnis will keinen Tarifvertrag zur HTM Peenemünde“, sagte Katie Hofmeister, CDU-Landtagsabgeordnete, am Freitag. Die Gewerkschaft Verdi forderte erneut einen Tarifvertrag und drohte damit vor Streiks ab September zu warnen, wenn das Land an seiner Haltung festhält.

Kulturministerin Bettina Martin (SPD) hat einem „Tariflohn“ zugestimmt, einen Tarifvertrag jedoch abgelehnt. Sie betonte, dass ab dem 1. September alle Beschäftigten von der nach dem Tarifvertrag der öffentlichen Dienste der Länder eingeführten Vergütung profitieren würden und die Löhne stark gestiegen seien, die überwiegend bei 100 Euro im Monat lägen.

Landeskanzlerin Manuela Schweisig (SPD) hat wiederholt betont, wie wichtig die Ausweitung der Tarifverhandlungen in Mecklenburg-Vorpommern ist. Das Historisch-Technische Museum, dessen Schwerpunkt auf der Entwicklung von Hitlers V2-Waffe am historischen Standort liegt, wird zu 51 % vom Land Mecklenburg-Vorpommern und zu 49 % von der Stadt Peenemünde finanziert.

Hofmeister weist die Ablehnung des Spartarifvertrags durch die Landesregierung zurück. „Erstens erhalten Mitarbeiter nach Frau Martins aktueller Lösung keine jährlichen Gehaltserhöhungen aufgrund ihrer Erfahrung. Stattdessen wird Ihr Gehalt auf dem aktuellen Niveau eingefroren und es gelten nur allgemeine Gehaltserhöhungen.“ Außerdem gibt es solche keine Zusatzleistungen, wie etwa eine zusätzliche Rentenversicherung oder eventuelle Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Auch bei der Anzahl der Urlaubstage kann es zu Abweichungen kommen.

„Unternehmen im Land müssen sich an Tarifverträge halten“, sagte Hofmeister. „Anordnungen der Landesregierung können nur auf Grundlage dieses Grundsatzes erlassen werden. Wenn es aber um die eigene Tasche geht, blockiert die Landesregierung.“ Auch die liberaldemokratische Arbeitsmarktpolitikerin Sabine Enseleit kritisierte das Vorgehen der Landesregierung in dem Fall.

Kommentare

Aktuelles