Touristen konnten bisher kostenlos durch Potsdams Park Sanssouci und andere historische Parks streifen – was nach einem langen Streit mit der Stadt enden könnte. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) prüft nun „aktiv und kontinuierlich“ die Einführung von Parkeingängen, wie ein Stiftungssprecher am Freitag mitteilte. Knackpunkt ist, ob die Stadt Potsdam weiterhin 1 Million Euro für die Pflege der Gärten spenden wird, eine Frage, die seit langem brodelt. Aber die Stadträte waren anderer Meinung, und der Hauptausschuss verzögerte eine Entscheidung darüber.
Frank Kallensee, Sprecher der Stiftung, sagte, SPSG sei fest davon überzeugt, dass der Kooperationsvertrag mit der Landeshauptstadt Potsdam fortbestehen werde. Die Stiftung wird von den Ländern Brandenburg und Berlin sowie der Bundesregierung unterstützt.
Aus Sicht der SPSG ist die finanzielle Beteiligung Potsdams an der Pflege und Pflege des Parks mehr als ein Bekenntnis zur Mitverantwortung für dieses so kostbare und fragile Welterbe. „Allerdings wird dies derzeit diskutiert und teilweise explizit verweigert.“ Daher werde nun der Zugang zum Park überprüft.
Der Vorsitzende der Potsdamer Landtagsfraktion, Stefan Wollenberg, bezeichnete das Verhalten der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten am Freitag als inakzeptabel. Er lehnte es ab, den Park zu betreten und sagte: “Die Zahlung, die 2013 eingeführt wurde, wurde in einer Krisensituation geleistet – als Nothilfe. Sie hätte niemals eine feste Einrichtung sein dürfen.” Wallenberg kritisierte weiter: “Die Verantwortung des Welterbes und die Entscheidung Die Entscheidungsgewalt liegt beim Stiftungseigentümer – die Stadt hat kein Mitspracherecht.“ Außerdem tragen Sponsoren zur Instandhaltung bei.
SPSG erhält von 2023 bis 2026 weitere Fördermittel – mindestens rund 48 Millionen Euro pro Jahr für den Unterhalt von Schloss und Park. Zuvor waren es 40 Millionen Euro. Angesichts des Klimawandels wächst auch die Sorge um den Erhalt historischer Gärten. Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hat sich wiederholt für eine Beibehaltung der kommunalen Subventionen ausgesprochen.
Der Park Sanssouci ist derzeit kostenlos geöffnet. Wie auf der Sanssouci-Website angegeben, können Besucher jedoch freiwillig Spenden leisten, um den Erhalt des Parks zu unterstützen. Dieser berühmte 300 Hektar große Park wurde 1990 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.