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Streikwarnung am Capital Airport: Passagierflüge verboten

Flughafen BER
Am Flughafen Berlin-Brandenburg werden heute zentrale Arbeitsbereiche bestreikt.

Während der Tarifverhandlungen von 6.000 Beschäftigten am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) hat die Gewerkschaft Verdi mit einem weitreichenden Warnstreik den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Daher kann der BER heute keinen Personenverkehr abwickeln. Ursprünglich waren rund 35.000 Passagiere auf 300 Flügen geplant. Viele Flüge wurden gestrichen und einige auf Donnerstag verschoben. Je nach Fluggesellschaft können Kunden ihre Reise umbuchen oder stattdessen den Zug nehmen. Einige Flüge wurden nach Dresden und Leipzig/Halle umgeleitet.

Streikende

Die Gewerkschaft Verdi rief um 15:30 Uhr die Mitarbeiter der Flughafengesellschaft, der Flugsicherheit und der Bodendienste auf, um 23:59 Uhr ihre Arbeit niederzulegen. Dies betrifft zentrale Arbeitsbereiche des normalen Flugbetriebs wie Flughafenfeuerwehren, Check-in, Gepäckabfertigung oder Flugzeugbetankung.

Der Erfolg des Warnstreiks zeigte sich bereits kurz nach Bekanntgabe des Streiks am Montag: Nur eine Stunde nach der Verdi-Nachricht hatte der Flughafen bereits mitgeteilt, dass der BER am Mittwoch keine Passagierflüge durchführen kann.

Gewerkschaft fordert

Verdi will die Beschäftigten mit einem Tarifvertrag für 12 Monate vor Überzahlungen von 500 Euro pro Monat durch Flughafengesellschaften und Bodenabfertigungsdienste schützen. In beiden Verhandlungen forderte der Arbeitgeber eine Verlängerung der Vertragslaufzeit und eine einmalige steuerfreie Zahlung von bis zu 2.000 Euro an die Mitarbeiter der Flughafengesellschaft. „Ein zusätzlicher einmaliger Inflationsausgleich ist nett, aber kein Ersatz für nachhaltiges Wachstum auf dem Tisch“, sagte Verdi.

Streiks mit ähnlichen Folgen

Letzter großer Warnstreik Ähnlich Folgen sind bereits wie vor einigen Jahren eingetreten: Im April 2018 mussten hunderte Flüge deutschlandweit gestrichen werden, weil die Tarifverhandlungen der Kommunal- und Bundesbediensteten nicht vorankamen. In acht Bundesländern sind während des Warnstreiks Zehntausende Beschäftigte arbeitslos. Neben dem Flughafen sind vielerorts auch der öffentliche Nahverkehr, Kitas, Kliniken, Verwaltungen und Hallenbäder betroffen.

Was ist heute noch geplant?

Die Gewerkschaft ruft die Streikenden dazu auf, sich ab 8:00 Uhr vor dem Wiley-Brant-Plaza-Terminal aufzuhalten. Dort finden ab 10:00 Uhr Besprechungen statt. Verdi rechnet mit maximal 1.500 Teilnehmern. Enrico Rümker von Verdi sagte, es werde auch ein Demonstrationszug zum Terminal fahren.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 30. Januar (Bodenabfertigung) und am 8. Februar (Flughafengesellschaften) statt.

Was Warnstreiks für Urlaubsreisen bedeuten

Rümker betont, dass der aktuelle Zeitpunkt der Warnstreiks sorgfältig gewählt sei. „Wir können jetzt schon sagen, dass es in der Winterferienzeit (30. Januar bis 3. Februar) in Berlin und Brandenburg keine Streiks mehr geben wird“, sagte Rümker der dpa. Mittwoch ist auch nicht der verkehrsreichste Tag der Woche. Laut Rümker wurden bewusst 3 Tarifverhandlungen zu einem Streik zusammengefasst, um einen weiteren Streik zu vermeiden.

Der Verband Deutscher Verkehrsflughäfen kritisierte den Streik scharf: „Dauer, Umfang und Intensität des Warnstreiks sind völlig übertrieben. Er geht eindeutig über die Grenzen eines sogenannten Warnstreiks hinaus“, heißt es Geschäftsführer Ralph Beisel .

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