Strafen für Feuerwerksskandal steigen: „Falsches Mittel“
Rauch stieg über dem Fanbereich auf und Feuerwerkskörper flogen gefährlich über das Stadion – Szenen, die nicht nur Eintracht Frankfurts Sportdirektor Timo Hardon verurteilte.
«Solche Dinge haben hier keinen Platz. „Das brauchen wir nicht, das braucht niemand“, sagte er. Die hitzige Debatte heizte sich kurz vor Beginn der Bundesliga durch den Skandal bei Leipzig in der ersten Runde des DFB-Pokals noch einmal auf. Auch dort kam es immer wieder zu Zwischenfällen.
Sächsische Anhänger zündeten in ihrer Nachbarschaft Feuerwerkskörper an und schleuderten sie kurz darauf auf einen davor sitzenden Rollstuhlfahrer. Leipzig schrieb in einer Erklärung, dass hinter dem 0:7 der Mannschaft „einige Vollidioten“ steckten Verloren zu gehen „ist eine Straftat“.
Die hohen Kosten des Vereins
Hardong berücksichtigte auch die Gesundheit vieler Zuschauer. Auf der anderen Seite ist der 33-Jährige Spieler Sie wissen, dass solche Vorfälle für Vereine kostspielig sein können. Eintracht Frankfurt muss in der Saison 2022/23 861.200 Euro Strafe an den Deutschen Fußball-Bund zahlen – mehr als jeder andere Verein im Land.
Die betroffene Person Auch die Verantwortlichen von Hannover 96 mussten in die Tasche greifen. Von den Sanktionen in Höhe von insgesamt mehr als 8 Millionen Euro für alle Vereine der drei großen Profiligen erhielten allein die Niedersachsen mehr als 600.000 Euro an Sanktionen. Betroffen.
Vereine sind nicht länger bereit zu akzeptieren, dass sie für die Fehler ihrer Fans verantwortlich sind. „Vereine sind für das Fehlverhalten Dritter verantwortlich. Wir glauben, dass dies grundsätzlich falsch ist. „Der Klub sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wenn man sich die Entwicklung dieser Straftaten anschaut, ist nicht klar, ob diese Sanktion die gewünschte Wirkung gezeigt hat.“ Das derzeitige Strafsystem trägt nicht dazu bei, unerlaubte Aktivitäten zu reduzieren – es ist der falsche Ansatz.
Der Verein erklärte außerdem, dass er die nicht abgerechneten Kosten an alle Zuschauer weitergeben werde. Der Hannoveraner sagte, dass künftig „auch Verbandsbußgelder in die Preisgestaltung einbezogen werden“.
VfB will Strafen nicht in Bußgelder umwandeln
Das ist laut dem Chef des VfB Stuttgart der falsche Ansatz. „Auf keinen Fall werden deutsche Fußballvereine Strafen auf die Ticketpreise weitergeben“, sagte ein Sprecher der Schwaben. „Unser Standpunkt ist: Das Thema Pyrotechnik muss im gemeinsamen Konsens von Fans, Vereinen, Verbänden und Behörden gelöst werden.“ .“ Doch die deutschen Fußballvereine teilen die gleiche Ansicht: „Immer höhere Strafen sind nicht die Antwort.“
Zum Beispiel, so die Kontrollstelle, „das Verbrennen von pyrotechnischen Gegenständen in der Bundesliga (jeder Gegenstand)“ Die Gebühr beträgt 1.000 Euro, für die Zweitliga 600 Euro und für die Drittliga 350 Euro. Die Gebühr für „Betreten des Spielfeldes (pro Person)“ beträgt 1.000 € in der Third Division und 3.000 € in der Lords. In der Bundesliga beträgt die Strafe für „unsportliche Nachrichten (pro Banner, Banner oder ähnlichem Inhalt)“ 2.000 Euro. Dies ist jedoch nur möglich, wenn das Banner kleiner als drei Quadratmeter ist. Andernfalls wird eine Gebühr von 8.000 Euro erhoben.
Aus rechtlicher Sicht ist die Kernfrage die Haftung. Heimvereine und ihre Tochtergesellschaften unterliegen in erster Linie Sanktionen, da sie für Spieler, Funktionäre, Mitglieder und Zuschauer verantwortlich sind, sobald eine Veranstaltung auf dem Vereinsgelände stattfindet.
Die gegen den Verein verhängte Strafe ist rechtlich korrekt.
Der erste Schritt der Strafe des Vereins ist rechtlich korrekt. Sportrechtler Hanns-Uwe Richter sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Wenn die Täter identifiziert werden können, hat der Verein jedoch die Möglichkeit, rechtliche Schritte gegen die Täter einzuleiten.“ Dies bedeutet jedoch nicht, dass dies nicht immer möglich ist – trotz der zahlreichen Kameras am Veranstaltungsort.
Im Jahr 2014 kam es zu einem Vorfall, bei dem 1. ein Fan des FC Köln Böller zündete und bei der Explosion sieben Menschen verletzt wurden. Aus diesem Grund wurde den Kölnern ein Bußgeld in Höhe von 40.000 Euro auferlegt. Der Verein zahlte die Gebühr und der Verantwortliche wurde daraufhin strafrechtlich verfolgt und muss 20.340 Euro zahlen. Richter nannte das damalige Urteil des Bundesgerichts einen „Meilenstein“.
Der DFB wollte sich auf Anfrage nicht zur Weiterentwicklung der Pyrotechnik äußern, daher stellen die Strafen eine nicht unerhebliche Einnahmequelle dar. Der DFB behält sich jedoch das Recht vor, nicht alle Mittel einzuziehen. Im Jahr 2022 spendete der Deutsche Fußball-Bund 1,95 Millionen Euro an fußballbezogene gemeinnützige Stiftungen.
Dennoch geht Rechtsanwalt Richter davon aus, dass es weiterhin Kollektivstrafen geben wird und die meisten Vereine Sanktionen akzeptieren werden. Hardon sagte, Vorfälle wie der, der am Sonntag beim Leipziger Pokalspiel passierte, seien „nicht spielwürdig“ gewesen.