Der Kreis Schmalkalden-Meiningen setzt sein Stipendienprogramm für Medizinstudierende fort, um Ärztenachwuchs für die Region zu gewinnen. Der Start mit zunächst zwei Stipendiatinnen, die sich im Gegenzug zur Hausarzttätigkeit im Landkreis verpflichtet hätten, sei durchaus ermutigend gewesen, sagte ein Sprecher des Landratsamtes auf Anfrage.
Das Stipendium war zum Wintersemester 2022/23 eingeführt worden, um Nachwuchsmediziner an die Region zu binden und die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen. Bewerbungen für das kommende Wintersemester sind bis zunächst 30. Juli möglich.
Dass ein einzelner Landkreis Medizinstipendien vergibt, gilt in Thüringen bislang als ungewöhnlich. Bekannter ist das Thüringen-Stipendium der 2009 gegründeten Stiftung ambulante ärztliche Versorgung von Kassenärztlicher Vereinigung und Land, mit dem die Ansiedlung von Haus- und Fachärzten im gesamten Freistaat gefördert werden soll.
Der Landkreis in Südthüringen unterstützt Studierende, die nach ihrem Abschluss eine Hausarztpraxis im Kreis gründen, zumindest aber fünf Jahre als Allgemeinmediziner oder auch im Gesundheitsamt des Kreises tätig sind. Sie erhalten über fünf Studienjahre monatlich jeweils 500 Euro.
Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hatte kürzlich Gesetzespläne für eine Hausarztquote im Medizinstudium an der Universität Jena vorgestellt. Um Engpässe bei der ärztlichen Versorgung in Thüringen zu verhindern, sollen dort voraussichtlich ab dem Wintersemester 2024/25 sechs Prozent der Studienplätze für Humanmedizin an Bewerber gehen, die sich vorab zu einer mindestens zehnjährigen Hausarzttätigkeit in einer Ärztemangelregion verpflichten. In Thüringer ist ein Drittel der Hausärzte 60 Jahre und älter.