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Stiftung zieht positive Bilanz: Hohe Bürokratiebelastung

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) (Neustrelitz) hat eine positive Bilanz ihrer ersten drei Arbeitsjahre gezogen. Seit Sommer 2020 wurden Vereine und andere ehrenamtlich engagierte Menschen mit 93,6 Millionen Euro gefördert, teilte Stiftungsvorstand Jan Holze am Dienstag in Neustrelitz mit. Über eigene Förderprogramme bekamen mehr als 8700 Projekte bundesweit Geld für ihre Umsetzung. Es gebe aber noch Reserven und Hemmnisse, die engagierte Menschen in ihrer Tätigkeit behinderten, kritisierte er. Das wirke sich auch auf die Akzeptanz von Demokratie aus.

So sei die Bürokratiebelastung im Ehrenamt weiter «eine sehr große Baustelle», sagte Holze. Trotz intensiver Bemühungen vieler Akteure müsse ein mittelgroßer Verein in Deutschland mehr als 40 Tage im Jahr für bürokratische Anforderungen – wie Genehmigungen, Steuererklärung, Zulassungen, Berichte – aufwenden. Das sei Zeit, die bürgerschaftlichem Engagement verloren gehe.

Zudem wurden in Studien im Auftrag der Stiftung bestimmte Aspekte der Engagementförderung untersucht. Demnach gebe es etwa im Land Brandenburg große Reserven, was den wirklichen Bedarf von ehrenamtlich engagierten Bürgern angeht. So sei der Wunsch nach Beratung achtmal höher als das Angebot. Das habe die Stiftung unter anderem in Schulungsprogrammen aufgegriffen, die zu einem großen Teil online laufen und pro Jahr mehr als 12.000 Teilnehmer hatten.

Die «Kümmerer-Stiftung» genannte DSEE hat pro Jahr rund 30 Millionen Euro zur Verfügung und wird von den Bundesministerien für Familie, für Landwirtschaft und für Inneres getragen. Sie soll die rund 30 Millionen Ehrenamtler bundesweit unterstützen. Der Sitz ist in Neustrelitz, etwa 80 Kilometer nördlich von Berlin, wo inzwischen das Gros der 70 Mitarbeiter auch arbeitet, wie Holze sagte. Das zeige, dass man eine Bundesbehörde auch im ländlichen Raum ansiedeln kann.

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