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Stiftung ehrt toten Polizisten nach Olympia-Anschlag

Olympia-Attentat
Ein bewaffneter Polizeibeamter im Trainingsanzug beim Einsatz im Olympischen Dorf 1972.

Rund 51 Jahre nach der Ermordung der israelischen Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1972 in München wurde eine Stiftung zu Ehren des Polizisten Anton Friegbauer (Anton Fliegerbauer) gegründet. Ziel der Stiftung sei es, junge Menschen in Not zu unterstützen, teilte die Stadtverwaltung am Freitag auf Anfrage mit. Die Agentur wird gemeinsam vom Bund, dem Freistaat Bayern, der Stadt München und der Familie Friegbauer gegründet.

Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte bereits darüber berichtet. Die Stiftung solle den Namen „Fliegerbauers“ tragen, hieß es in dem Bericht. Nach Angaben der Zeitung soll die Spendensumme, die rund 2,5 Millionen Euro betragen könnte, auch den Hinterbliebenen der elf bei dem Anschlag getöteten Sportler zugute kommen. Die Stadtregierung äußerte sich hierzu jedoch nicht. Ein Sprecher sagte, es seien gute, vertrauliche Gespräche mit der Familie im Gange, um Einzelheiten zu klären.

In den frühen Morgenstunden des 5. September 1972 brachen palästinensische Attentäter in das Haus der israelischen Sportmannschaft in München ein. Sie erschossen zwei Männer und nahmen neun Geiseln. Nach 18 erschütternden Stunden endet die Geiselnahme bei einer Rettungsaktion blutig. Die neun Geiseln, der Polizist Anton Fliegbauer und fünf Attentäter wurden alle getötet. Die Terroristen hoffen, mit der Operation etwa 200 Gefangene in Israel freizulassen.

Nach dem Anschlag hat auch die Unentschlossenheit über Sicherheitskonzepte, polizeiliches Vorgehen und Umgang viel Kritik hervorgerufen. Im vergangenen September entschuldigte sich Bundespräsident Frank Walter Steinmeier anlässlich des 50. Jahrestages für das Versagen der Polizei und für die lange und unwürdige Behandlung der Familien der Toten, die seit Jahrzehnten für eine angemessene Entschädigung kämpfen.

Das ist einfach gut so. Vor einem Jahr wurde festgelegt, dass die Familien der Israelis Hilfen in Höhe von insgesamt 28 Millionen Euro erhalten sollen. Darüber hinaus hat das Bundesinnenministerium eine Kommission deutsch-israelischer Historiker eingesetzt, um die Ermittlungen voranzutreiben.

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