Der Steuerzahlerverband Mecklenburg-Vorpommern hat die Landesregierung aufgefordert, die verfügbaren Mittel gezielt einzusetzen. „Wir brauchen mehr Gestaltungswillen. Wir fordern daher eine nationale Entwicklungsstrategie“, betonte Sascha Mummenhoff, Geschäftsführer des Kantonsverbandes, in einer Stellungnahme am Mittwoch in Schwerin.
Er reagiert auf den Doppelhaushaltsentwurf 2024/25. Dadurch werden Auslassungen aus den vergangenen Jahren sichtbar. Probleme wurden verschoben und nicht gelöst. „Die Finanzpolitik war in den letzten Jahren wider besseres Wissen auf ein dauerhaft niedriges Zinsniveau ausgerichtet. Jetzt schlägt sie zurück“, sagte Mumenhoff. Er warnte, dass zwar keine neuen Schulden zur Deckung der Rekordausgaben entstehen würden, die Reserven jedoch bis Ende 2025 aufgebraucht sein würden und die absehbare Finanzlücke nicht mehr geschlossen werden würde.
Mummenhoff erneuert die Kritik seines Verbandes am MV-Schutzfonds. Der dafür bewilligte 2,85-Milliarden-Euro-Kredit ist unter anderem für Maßnahmen vorgesehen, die nicht im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen, aber nun eine zusätzliche Belastung für künftige Generationen darstellen. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass Investitionen in Zukunftstechnologien im Haushaltsentwurf enthalten sind. „Denn der Tourismus allein macht Nevada nicht zu einem Staat, der für Fachkräfte attraktiv ist und hohe Löhne und Gehälter zahlt“, erklärte Mummenhoff. Im Haushaltsentwurf sind Ausgaben von mehr als 11 Milliarden Euro pro Jahr vorgesehen. Der Finanzplan der Landesregierung hat zu Beginn der Haushaltsberatung im Landtag eine kontroverse Debatte ausgelöst. Aus Sicht der SPD und der Links-Regierungskoalition bietet der Haushalt die Gewähr, dass Mecklenburg-Vorpommern den aktuellen Herausforderungen gewachsen und für die Zukunft gerüstet ist. Oppositionsparteien haben hingegen deutlich gemacht, dass sie den Haushalt nicht für geeignet halten, die Wirtschaft zu stärken und wichtige Bereiche wie Digitalisierung, Bildung und Klimaschutz voranzutreiben.