Im Vorfeld der Abstimmung über Steuersenkungen, die voraussichtlich von der AfD durchgeführt wird, hat sich Thüringens Kanzler Bodo Ramelow (Linke) dazu geäußert, dass die CDU verhandlungsbereit sei. Ramiro sagte am Donnerstag im Landtag in Erfurt, man könne über Alternativen zur Familienunterstützung diskutieren und die CDU wolle dies durch ein Gesetz zur Senkung der Grunderwerbsteuern erreichen. Er lud den CDU-Fraktionsvorsitzenden Mario Voigt ein. Ramiro betonte, dass einzelne Paragrafen des CDU-Gesetzentwurfs auch verfassungsrechtliche Bedenken hätten.
Thüringens Opposition wird bei einer Abstimmung voraussichtlich am Donnerstagnachmittag ihre erste Chance haben, Steuersenkungen für die rot-grüne Minderheitskoalition durchzusetzen. Der Vorstoß der CDU, die Grunderwerbsteuer von 6,5 % auf 5,0 % zu senken, sorgt seit Tagen für Aufregung, da ein AfD-Votum im Landtag den Ausschlag geben könnte.
Die Haushaltsausschüsse von CDU, AfD und FDP haben letzte Woche Steuersenkungen beschlossen und damit den Weg für eine Parlamentsabstimmung frei gemacht.
Landtagspräsidentin Birgit Pommer forderte in einem Brief an alle sechs Landtagsfraktionen eine Verschiebung der Steuerentscheidung. Sie führte zudem verfassungsrechtliche Bedenken zu einzelnen Passagen an. Hintergrund ist, dass die CDU nicht nur die Steuern senken will. Wenn eine Familie ihre erste Wohneigentum zum Eigennutzen erwirbt, wird die gezahlte Steuer ebenfalls aus dem Staatshaushalt zurückerstattet, bis zu einer Grenze von 25.000 Euro.